SCHWEINFURT. Ein wegen sexuellen Missbrauchs einer Ministrantin in Schweinfurt angeklagter Priester möchte im Berufungsprozess einen Freispruch erreichen. Das sagte sein Verteidiger zu Verhandlungsauftakt im Landgericht.
Bisher war unklar, warum der Angeklagte gegen das Urteil des Amtsgerichts Bad Kissingen vom vergangenen August Rechtsmittel eingelegt hat. »Tatsächlich ist das Ziel ein Freispruch«, erklärte der Anwalt des 43-Jährigen auf Nachfrage der Strafkammer.
Der Pfarrer war 2020 wegen Kindesmissbrauchs zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt worden. Das Schöffengericht setzte die Strafe zu drei Jahren Bewährung aus. Zudem sollte der Deutsche 1200 Euro an eine gemeinnützige Organisation zahlen.
Der frühere Kaplan einer unterfränkischen Gemeinde hat nach Überzeugung der Anklage vor mehr als zehn Jahren das damals zwölfjährige Mädchen sexuell missbraucht. Auch die Staatsanwaltschaft hatte gegen das erste Urteil Berufung eingelegt mit dem Ziel, eine höhere Strafe für den katholischen Geistlichen zu erreichen. (dpa)