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Orkantief: Eltern müssen Kinder nicht in die Schule schicken

Das Orkantief »Sabine« wird heute im Norden erwartet und soll über ganz Deutschland hinwegfegen. Die Bahn bereitet sich auf größere Schäden vor

Eine Frau kämpft mir einem Regenschirm gegen Windböen
Eine Frau kämpft mir einem Regenschirm gegen Windböen. Foto: Chiang Ying-Ying/AP/dpa/Archivbild
Eine Frau kämpft mir einem Regenschirm gegen Windböen. Foto: Chiang Ying-Ying/AP/dpa/Archivbild

BERLIN. Deutschland erwartet das Orkantief »Sabine«. Erste Ausläufer werden an der Nordsee laut Deutschem Wetterdienst (DWD) voraussichtlich am Vormittag zu spüren sein.

Im Laufe des Tages breitet sich »Sabine« dann wohl mit schwerem Sturm und einzelnen Orkanböen auf den gesamten Norden und die Mitte des Landes aus. In der Mitte werde der Höhepunkt des Sturms in der Nacht zum Montag erreicht, im Süden am frühen Montagmorgen. Begleitet wird der Orkan vielerorts von heftigen Schauern und Gewittern.

Angesichts möglicher Gefahren auf dem Schulweg können Eltern am Montag ihre Kinder vom Unterricht befreien lassen. »Eltern bzw. Erziehungsberechtigte können entscheiden, ob der Schulweg für ihre Kinder zumutbar ist. Falls der Weg zur Schule aufgrund extremer Wetterlagen vor Ort nicht zumutbar ist, können sie ihr Kind vom Unterricht befreien lassen. Die Schule ist in diesem Fall zu informieren«, heißt es in einer Meldung des Kultusministeriums.

»Sabine« ist laut DWD ein Winterorkan wie er etwa alle zwei Jahre vorkommt. So stark wie »Kyrill« (2007) oder »Lothar« (1999) werde »Sabine« nicht. Der DWD warnte am Morgen vor Unwetter unter anderem in Teilen von Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Die Deutsche Bahn bereitet sich auf mögliche Probleme vor. Wer nicht reisen möchte, kann die Fahrkarte kostenfrei stornieren. »Wir haben alle Bereitschaften mobilisiert und in jeder Region doppelt verstärkt«, sagte ein Bahnsprecher am Samstag. Das Bahnpersonal sei auf zerstörte Oberleitungen oder umgekippte Bäume vorbereitet. Mobile Einsatztrupps mit Kettensägen sollten eingesetzt werden, um versperrte Gleise frei zu bekommen.

Das Bundesliga-Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln am Sonntagnachmittag stand lange auf der Kippe, jetzt wurde es abgesagt, wie die Vereine auf ihren Websiten und auf Twitter mitteilten.

Der Frankfurter Flughafen hofft auf möglichst wenig Probleme im Luftverkehr. Der Sturm könnte auch den Flugbetrieb an den Hauptstadt-Flughäfen Tegel und Schönefeld einschränken.

Auch andere europäische Länder rüsteten sich für das Orkantief. Der niederländische Wetterdienst forderte Autofahrer auf, nicht mit Anhängern und Wohnwagen zu fahren. Der niederländische Fußballverband KNVB sagte für Sonntag alle Spiele der Profiligen ab. Die Fluggesellschaft KLM annullierte vorsorglich Dutzende innereuropäische Flüge ab und zum Amsterdamer Flughafen Schiphol. (dpa)