BERLIN. Nachdem in vielen Orten Deutschlands Unwetter am Wochenende immense Schäden verursacht haben, ist die Gewittergefahr auch zu Beginn der Woche nicht gebannt.
»Die feuchte, schwüle und gewittrige Luftmasse hält uns auch in den nächsten Tagen weiter in Atem«, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mit. Im Vorfeld lasse sich dabei kaum eingrenzen, welche Orte konkret betroffen sein werden.
Zahlreiche Feuerwehreinsätze am Wochenende
Am Wochenende kam es durch Starkregen zu zahlreichen Einsätzen von Polizei und Feuerwehr: Der kleine Ort Gierstädt bei Erfurt in Thüringen stand am Sonntagmorgen unter Wasser. Die Polizei sperrte das Dorf zeitweise ab. Zuvor war am Freitagabend im Ortsteil Mosbach der thüringischen Gemeinde Wutha-Farnroda eine Flutwelle kniehoch durch den Ort geströmt und hatte Häuser, Gärten und Garagen geflutet.
Auch in Hennef in Nordrhein-Westfalen kam es nach einem Unwetter am Freitagabend zu Hangrutschungen. Ein Auto wurde in einen Bach gespült, das Gelände eines Schwimmbads mit Schlamm und Geröll bedeckt, eine durch den Wald verlaufende Straße stark unterspült. Zudem wurde eine Zwölfjährige in Düsseldorf lebensgefährlich verletzt, nachdem ein Blitz am Freitagabend nahe ihrer Radfahrer-Gruppe eingeschlagen hatte. Das Mädchen erlitt vermutlich einen Stromschlag und stürzte auf die Straße, wo es von einem Auto erfasst wurde.
Seniorin gerettet - ein Mann stirbt
In Laatzen bei Hannover holte die Feuerwehr am Samstag eine Seniorin aus einer überfluteten Fußgänger-Unterführung. Neben vielen Kellern liefen in der Nacht auf Sonntag in Rastede in Niedersachsen auch zwei Supermärkte voll. In Stuttgart starb ein 65-Jähriger, als am Freitag auf einer Baustelle ein unterspültes Gerüst mehrere Arbeiter mit sich riss.
In vielen Orten musste die Feuerwehr binnen kurzer Zeit etliche Male ausrücken. In Osthessen gab es Hunderte Einsätze - im Landkreis Fulda im Laufe des Samstags schon 330. Zudem kam es in vielen Regionen Deutschlands zu zahlreichen wetterbedingten Verkehrsunfällen. Die meisten verliefen glimpflich. Örtlich mussten unterhöhlte oder unter Schlamm begrabene Straßen gesperrt werden. Auf dem Bodensee kenterten am Samstag mehrere Segelboote und ein Katamaran im Sturm. (dpa)