Logo
Aktuell Panorama

Mild und regnerisch am Wochenende

Der Januar ist eigentlich ein Wintermonat, doch nicht in diesem Jahr. Zu warm und zu trocken war er, urteilt der Deutsche Wetterdienst in seiner Bilanz. Auch der Beginn des Februars fällt aus dem Rahmen.

Krokusse im Januar
Krokusse blühen in einem Park. Foto: Martin Gerten
Krokusse blühen in einem Park.
Foto: Martin Gerten

Offenbach (dpa) - Mit ungewöhnlich milden Temperaturen liefert das Wochenende einen Vorgeschmack auf den Frühling - allerdings ist zugleich viel Regen in Sicht.

»Durch die vorherrschende südwestliche bis westliche Strömung wird sehr milde Luft aus südlicheren Breiten zu uns geführt. Das lässt die Temperatur tagsüber kräftig ansteigen. Bei Höchstwerten von bis zu 16 Grad am Wochenende kommen Frühlingsgefühle auf, und das mitten im Winter«, erklärte Jacqueline Kernn vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Donnerstag in Offenbach.

Es ist meist stark bewölkt und teils sehr windig bis stürmisch. »Bevor man sich am Wochenende zum Spaziergang aufmacht, lohnt sich ein Blick in die Wetter- und Warnlage«, empfahl Kernn. Im Bergland drohen Sturm- und Orkanböen. Die Höchsttemperaturen bewegen sich ab Freitag zwischen 9 und 14 Grad, im Südwesten bis 16 Grad. Für Skifahrer denkbar schlechte Bedingungen: »Der am Wochenende erwartete Regen dürfte den meisten Pisten in tieferen Lagen den Garaus machen«, erklärte Kernn.

Der Monat Januar gehörte mit im Schnitt 3,3 Grad zu den zehn wärmsten seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen. Im Januar sei es 3,8 Grad wärmer gewesen als im vieljährigen Mittel, erklärte der DWD. Meist war es sehr mild, den höchsten Wert lieferte der vorläufigen Bilanz zufolge Ohlsbach in Baden-Württemberg mit 16 Grad am 9. Januar. Nur für einige Tage habe es im Süden und in der Mitte Dauerfrost gegeben, strenger Nachtfrost sei nur ganz vereinzelt aufgetreten. Das Minimum sei in Oberstdorf im Allgäu am 20. Januar mit minus 14,7 Grad gemessen worden.

Zum Soll an Niederschlägen fehlten rund 45 Liter oder 30 Prozent, wie aus der Bilanz hervorgeht. Die Situation sei bundesweit sehr unterschiedlich gewesen: Während es in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg mehr regnete als im vieljährigen Mittel, war es im Süden zu wenig - am Oberrhein und im südlichen Baden-Württemberg örtlich nur fünf Liter pro Quadratmeter.

An Schnee mangelte es - so hätten Bremen, Magdeburg und Dresden keine einzige Schneeflocke abbekommen, erklärte der DWD. An 319 von rund 500 Wetterstationen mit Schneehöhenmessung habe es an keinem Tag eine Schneedecke gegeben.

Dafür war es sehr sonnig: Mit 60 Stunden lag die Sonnenscheindauer um 34 Prozent über ihrem Soll. Gewinner war das südliche Baden-Württemberg mit örtlich mehr als 130 Stunden, im nördlichen Niedersachsen und in Schleswig-Holstein ließ sich die Sonne teils weniger als 20 Stunden lang sehen.