Im vierten Jahr infolge ist die Zahl der Drogentoten in Deutschland gestiegen. Starben im Jahr 2020 noch 1581 Menschen an Drogen, so waren es im vergangenen Jahr 1826, wie der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, am Montag in Berlin mitteilte. 2017 waren es erst 1272 Drogentote.
Wie in den vergangenen Jahren gab es die meisten Todesopfer wegen Heroin und anderer Opioide, alleine oder in Verbindung mit anderen Stoffen. Die Zahl der Rauschgifttoten durch alleinige Überdosierung von Heroin ist auf 195 gestiegen, bei Opioid-Substitutionsmitteln auf 88 Tote.
Blienert nannte die Zahlen »schockierend«. Ein »Weiter so« in der deutschen Drogenpolitik sei nicht möglich. Hilfe, Behandlung und Beratung müssten schneller und direkter bei den Menschen ankommen.
»Was wir jetzt brauchen - und zwar schnell - ist ein Grundsatzgespräch mit den Ländern«, sagte Blienert. »Es darf nicht sein, dass Menschen, die schwer suchtkrank sind, gar nicht erreicht und mit ihrer Erkrankung sowie deren sozialen Folgen alleine gelassen werden.«
Gestiegen sind auch die Zahlen bei den alleinigen Vergiftungen an Amphetamin (92 Rauschgifttote), Amphetaminderivaten (13 Rauschgifttote), Methamphetamin (23 Rauschgifttote) und Kokain (74 Rauschgifttote).
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