Nach einer gesundheitsbedingten Konzertpause hat der Schlagerstar Matthias Reim über seinen Burnout-Zustand gesprochen. »Es war keine gute Zeit für mich. Ich fühlte mich wie ein Verlierer. Ich war körperlich völlig fertig – und enttäuscht und wütend auf mich, weil ich mich so auf das Jahr nach Corona gefreut hatte«, sagte der 64-Jährige zu »Bild« (Dienstag). »Es war ein langer Weg zurück.«
Reim hatte knapp zwei Monate mit Auftritten pausiert und die Auszeit mit einem »schweren Burnout-Problem« und einer Stimmbandentzündung begründet. Begonnen hätten seine Probleme im Sommer mit mehreren verschleppten Erkältungen, sagte der Sänger nun zu »Bild«. »Ich hab’ einfach Tabletten geschluckt. Ich wollte nicht wahrhaben, dass ich wirklich krank werden könnte. Selbst als ich bei 9 Grad Kälte schwitzend auf der Bühne stand, habe ich die Zähne zusammengebissen und weitergemacht.«
Auch Warnungen seines Arztes habe er ignoriert, bis er an einem Tag zusammengebrochen sei. Er sei morgens aufgestanden und habe gemerkt, dass etwas nicht stimmt. »Er war so fertig und sagte nur: «Ich kann nicht mehr»«, berichtete Reims Ehefrau Christin Stark (33).
Während der Behandlung habe er unter einem schlechten Gewissen gelitten, sagte der Musiker weiter. »Ich hatte das Gefühl, alle im Stich gelassen zu haben.« Das habe ihn frustriert. Der Vorfall sei für ihn aber auch eine Warnung gewesen: »Ich habe wirklich voll eins auf die Glocke gekriegt. Das will ich nicht noch mal erleben.« Mittlerweile fühle er sich wieder gut.
Bei der »Schlagernacht des Jahres« war Reim Ende Oktober wieder auf die Bühne zurückgekehrt. Seine Tournee soll im Dezember weitergehen, einige Termine wurden auf das Frühjahr 2023 verschoben.
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