Ein zweifacher Mörder hat in Berlin seinen ersten unbegleiteten Ausgang zur Flucht genutzt. Nach dem 50-Jährigen wird seit dem späten Donnerstagnachmittag gefahndet, wie die Senatsjustizverwaltung auf Anfrage mitteilte. Der Straftäter hätte demnach eigentlich bis 17.00 Uhr von seinem genehmigten Ausgang in die Haftanstalt Tegel zurückkehren müssen.
Der Mann war nach Angaben der Justizverwaltung seit 27 Jahren im Gefängnis. Er beging demnach 1995 zwei Morde und wurde deshalb zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Details nannte ein Justizsprecher nicht. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde der Mann im November 2001 in der Hauptstadt verurteilt. Nach einem Bericht der »B.Z.« soll er im Oktober 1995 zwei Männer erschlagen haben; erst in Berlin und wenige Tage später in Brandenburg
Justizverwaltung: Keine Anhaltspunkte für eine Nichtrückkehr
Nach Angaben der Justizverwaltung wurden dem Straftäter seit dem Jahr 2005 regelmäßig Ausgänge gewährt. Zu solchen Lockerungen seien die Strafvollzugsbehörden verfassungsrechtlich verpflichtet, auch um Betroffene auf ein geregeltes Leben in Freiheit vorzubereiten, hieß es. Bislang habe es keine Beanstandungen gegeben.
Bevor der Mann nun unbegleitet die Haft verlassen durfte, gab es laut Justizverwaltung ein »umfassendes Prüfverfahren«. Dazu habe ein forensisch-psychiatrisches Gutachten eines externen Sachverständigen gehört. Nach dessen Einschätzung sei die Lockerung zu verantworten gewesen. »Es gab keine Anhaltspunkte für eine Nichtrückkehr des Strafgefangenen«, hieß es von der Justizverwaltung.
In Essen war am Dienstagnachmittag ein Sexualstraftäter seinem Betreuer bei einem beaufsichtigten Ausgang in einem Einkaufszentrum entkommen. Der 49-Jährige stellte sich aber nach mehreren Stunden auf der Flucht. Die Polizei hatte die Bevölkerung zuvor vor dem Mann gewarnt. In Berlin hatte im vergangenen Februar ein verurteilter Vergewaltiger einen begleiteten Ausgang zur Flucht genutzt. Der 54-Jährige saß in der Sicherungsverwahrung der Justizvollzugsanstalt (JVA) Tegel ein. Der Straftäter wurde nach rund drei Tagen in Schleswig-Holstein gefasst.
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