NEW YORK. Ein Jahr nach dem Beginn der von Greta Thunberg angeführten Klimaproteste hat Oscar-Preisträger Javier Bardem die 16-jährige Aktivistin als Inbegriff der gesellschaftlichen Veränderung gepriesen.
»Ihre Stimme ist so wichtig. Wegen ihres Alters, wegen ihres großartigen Wissens, wegen ihrer Verpflichtung, der Wandel zu sein, über den alle sprechen. Sie ist der Wandel«, sagte Bardem in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur in New York. Der spanische Schauspieler setzte sich im Auftrag von Greenpeace am Montag vor den Vereinten Nationen für den Schutz der Meere ein.
Mit ihren Klimaprotesten sei Thunberg eine Inspiration ihrer Generation, sagte Bardem. Zusammen mit der Schauspielerin Penélope Cruz hat er zwei Kinder, sechs und acht Jahre alt, die in der Schule nun etwas über Recycling oder Wasserverschmutzung lernten. »Sie sind sich dessen viel bewusster als ich es jemals bis vor fünf oder zehn Jahren gewesen bin«, sagte der 50-Jährige. Regierungen wie der in Deutschland, die ihre Klima-Pflichten nicht erfüllten, riet Bardem, die Macht der Menschen nicht zu unterschätzen, die nun immer sensibler dafür würden, den Planeten zu schützen.
Die 16-Jährige Thunberg ist momentan mit einer Segeljacht auf dem Atlantik nach New York unterwegs, wo sie im September an einem UN-Klimagipfel teilnehmen soll. Der Sprecher ihres Segelteams, Andreas Kling, sagte der dpa, die Stimmung an Bord sei »sehr gut«. Das Boot befinde sich nördlich der Azoren auf der Höhe von Madrid und komme gut voran. Am Dienstag vor einem Jahr setzte Thunberg mit ihrem ersten Klima-Streik den Grundstein der mittlerweile weltberühmten »Fridays for Future«-Bewegung.
Bardem war am Montag in New York für Greenpeace im Einsatz, um bei den UN-Verhandlungen bei den Delegierten für den Schutz der Meere zu werben. »Es gibt eine wachsende weltweite Bewegung von Millionen Menschen außerhalb dieses (Konferenz)-Raums, die den Schutz unserer Ozeane, der Wale, Schildkröten, Pinguine und anderen unglaublichen Lebewesen, die dort leben, fordert«, sagte Bardem zu Beginn der dritten Verhandlungsrunde für ein globales Hochseeschutz-Abkommen in New York. »Die Welt beobachtet, wie Sie diesen Vertrag aushandeln (...).«
Bei der Konferenz unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen wollen die Delegierten bis zum 30. August über Maßnahmen beraten, um jene Meeresgebiete zu schützen, die weiter als 200 Seemeilen (370 Kilometer) vom jeweiligen Küstenstaat entfernt liegen und damit keinen nationalen Hoheitsbefugnissen unterliegen. Bardem hatte sich schon früher in die Dienste der Umweltschutzorganisation Greenpeace gestellt und trat am Montagmorgen auch auf dem New Yorker Times Square für den Schutz der Meere auf. (dpa)