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Hund läuft 240 Kilometer über Meereis, kehrt munter zurück

Tagelang sorgte seine Familie sich um den ausgebüxten Australian Sheperd Nanuq. Dann tauchte er wieder auf - und wenn er denn sprechen könnte, hätte er sicher so einiges zu erzählen.

Schäferhund Nanuq
Der einjährige australische Schäferhund Nanuq (M) ist wieder mit seinem Rudel vereint. Foto: Mandy Iworrigan
Der einjährige australische Schäferhund Nanuq (M) ist wieder mit seinem Rudel vereint.
Foto: Mandy Iworrigan

Im US-Bundesstaat Alaska ist ein Hund verschwunden, rund 240 Kilometer über Meereis gelaufen und hat es dann - abgesehen von zwei Bisswunden - einen Monat später wohlbehalten zurück zu seiner Familie geschafft. Der einjährige Australian Sheperd Nanuq war im März auf der Sankt-Lorenz-Insel in dem Ort Savoonga zusammen mit einem anderen Hund der Familie namens Starlight weggelaufen, wie unter anderem die Zeitung »Anchorage Daily News« gestern berichtete. Während Starlight zweieinhalb Wochen später wieder auftauchte, blieb Nanuq verschwunden.

Eine weitere Woche später jedoch habe die Familie die Nachricht erhalten, dass es in der 240 Kilometer entfernten und durch das gefrorene Beringmeer getrennten Kleinstadt Wales einen Hund gebe, der wie Nanuq aussehe. Entsprechende Fotos seien in sozialen Netzwerken veröffentlicht worden. Und dann habe sich herausgestellt, dass es sich tatsächlich um ihren Hund gehandelt habe. »Ich dachte: Das gibt's doch nicht. Das ist unser Hund. Was macht er denn in Wales?« sagte Besitzerin Mandy Iworrigan.

Ein wohl niemals lösbares Rätsel

Wie ihr Hund über das Meereis dorthin gelangt sei, wisse sie nicht. »Ich habe keine Ahnung, warum er in Wales gelandet ist. Vielleicht hat sich das Eis verschoben, während er auf der Jagd war«, sagte Iworrigan. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass er Reste von Robben gegessen oder eine Robbe gefangen hat. Wahrscheinlich auch Vögel. Er isst unsere einheimische Nahrung. Er ist schlau.« Ein junger Mann habe sich dann um Nanuq gekümmert, bevor das Tier mit einem Flugzeug zurück gebracht worden sei.

Nanuq sei - abgesehen von einem geschwollenen Bein mit zwei großen Bisswunden - bei guter Gesundheit, sagte Iworrigan der Zeitung. »Vielfraß, Robbe oder kleiner Eisbär, wir wissen es nicht, aber es ist ein wirklich großer Biss.« Mit Blick auf Starlight und Nanuq sagte sie dann: »Wenn Hunde sprechen könnten, hätten die beiden eine tolle Geschichte zu erzählen.«

© dpa-infocom, dpa:230413-99-295663/3