In einem der größten Pinienwälder der Welt im Südwesten Pakistans ist während der andauernden Hitzewelle ein Brand ausgebrochen.
Die Flammen im Koh-i-Sulaiman-Gebirge in der Provinz Baluchistan hätten bereits Hunderte Hektar Waldgebiet vernichtet, sagte Farah Azeem Shah, ein Sprecher der Provinzregierung, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Bei den Löscharbeiten seien bisher drei Menschen getötet und vier weitere verletzt worden. Die Ursache für den Waldbrand, der vergangene Woche ausbrach, war zunächst unklar. Es wird aber davon ausgegangen, dass die große Hitze das Feuer begünstigt haben könnte.
Die Behörden baten Shah zufolge das angrenzende Nachbarland Iran um Hilfe, um mit Löschflugzeugen die Flammen aus der Luft bekämpfen zu können. Ähnliche Brände wurden auch aus den Margalla Hills in der Nähe der Hauptstadt Islamabad gemeldet. »Der Klimawandel hat Pakistan mit voller Wucht getroffen«, sagte Malik Amin Aslam, ein ehemaliger Minister für Klimawandel, der dpa. Die hohen Temperaturen hätten zudem Dürre und auch Überschwemmungen nach Dammbrüchen an Gletscherseen begünstigt. Die Reduzierung der Treibhausgase und das Pflanzen von Bäumen seien der einzige Weg, um dem Klimawandel zu begegnen.
In Pakistan und auch im Norden Indiens stiegen die Temperaturen bereits Ende April und Anfang Mai auf Werte um die 45 Grad Celsius - das ist für die Jahreszeit ungewöhnlich früh. Südasien sitze prekär an vorderster Front der Klimakrise, schrieb die Weltbank kürzlich. Pakistan hat mit 5,2 Prozent eine der geringsten Waldflächen der Welt. Das Land ist für weniger als 1 Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen verantwortlich, gehört aber zu den zehn am stärksten vom Klimawandel bedrohten Ländern.
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