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»Herz für Kinder« mit Helene Fischer bringt Millionen

Prominente sammeln bei der Fernsehshow »Ein Herz für Kinder« erneut Spenden. Knapp 26 Millionen Euro kommen zusammen. Auch Deutschlands Schlagerkönigin Helene Fischer ist dabei. Sie hat eine ganz besondere Begegnung - durch eine Plexiglasscheibe.

»Ein Herz für Kinder«
Johannes B. Kerner (2.v.r.) und Helene Fischer (2.v.l.) präsentieren den Spendenendstand. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/pool/dpa
Johannes B. Kerner (2.v.r.) und Helene Fischer (2.v.l.) präsentieren den Spendenendstand. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/pool/dpa

BERLIN. Schlagersängerin Helene Fischer hat zusammen mit anderen Prominenten in der Fernsehsendung »Ein Herz für Kinder« eine Millionensumme für den guten Zweck gesammelt. Knapp 26 Millionen Euro kamen zusammen. In der ZDF-Show traf die Sängerin am Samstagabend auch ein Mädchen wieder, das sie selbst vor mehreren Jahren im Krankenhaus besucht hatte.

Damals litt die Siebenjährige an Leukämie. Fischer schickte ihr einen Gruß in die Kamera - doch dann stand das Mädchen plötzlich vor ihr. »Oh wie schön!«, sagte Fischer und freute sich. Zwischen den beiden war eine Plexiglasscheibe aufgebaut. »Wie schrecklich«, sagte Fischer, »ich würde dich so gerne umarmen.«

Das Coronavirus hat das deutsche Fernsehen verändert. Im Berliner Studio saß diesmal kein Publikum, auch die Prominenten sollten Abstand voneinander halten. Auf einzelne Sofas verteilt saßen sie im Raum und nahmen Spendenanrufe von Zuschauern entgegen.

Schlagerstar Fischer sang ein Duett mit dem Italiener Andrea Bocelli, später trug die 36-Jährige das Lied »Never Enough« vor. Auch ihr Kollege und Ex-Partner Florian Silbereisen trat auf - allerdings sangen die beiden nicht gemeinsam. Silbereisen - mittlerweile auch »Traumschiff«-Kapitän - sang mit Musiker Thomas Anders.

Die von der »Bild«-Zeitung ins Leben gerufene Aktion »Ein Herz für Kinder« gibt es seit 1978. Im vergangenen Jahr waren mehr als 18 Millionen Euro gesammelt worden. Diesmal hätten die Menschen so viel gespendet wie noch nie, schrieben die Organisatoren.

»Ein Herz für Kinder«
Helene Fischer bei der TV-Spendengala »Ein Herz für Kinder«. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/pool/dpa
Helene Fischer bei der TV-Spendengala »Ein Herz für Kinder«. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/pool/dpa

Vorgestellt wurden in der Sendung auch mehrere Hilfsprojekte für Kinder in Not. Geiger David Garrett besuchte eine Hilfseinrichtung in Namibia. Die Eltern vieler Kinder hätten durch die Pandemie ihre Arbeit verloren, erklärte die Organisatorin.

»Ich finde es unerträglich, Kinder hungern zu sehen«, sagte Garrett in dem Video. In der Live-Sendung fügte er an: Natürlich sei es ein beschissenes Jahr gewesen für ganz viele. »Allerdings darf man auch nicht aus den Augen verlieren, dass es Länder und Menschen gibt, denen es viel, viel schlechter geht.«

Ärzte, Eltern, Kinder erzählten an dem Abend ihre Geschichte. Es ging um mehr Platz für eine Klinik, ein Kinderzentrum in den Slums von Manila oder Unterstützung für Kinder, die zuhause zum Beispiel Gewalt erleben. In Deutschland würden jährlich 40 000 Kinder in Obhut genommen, sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD).

Mit dabei waren an dem Abend zum Beispiel Kabarettist Dieter Hallervorden, Schauspielerin Uschi Glas, Koch Alfons Schuhbeck, Entertainer Jürgen von der Lippe und Moderatorin Sophia Thomalla. Johannes B. Kerner führte zwischen Weihnachtsbäumen durch den Abend.

Barbara Schöneberger sagte, mit der AHA-Regel nähmen sie es sehr ernst. AHA - das steht eigentlich derzeit für Abstandhalten, Hygienemaßnahmen und Alltagsmasken. Aber Schöneberger hatte ihre eigene Interpretation: »Anschleichen, Hypnotisieren und Abkassieren«. Mit dem Motto sammelte sie bei den Promis selbst Spenden ein.

Mit einem blauen Handschuh verteilte sie Mikrofone und schenkte Geiger Garrett für seine Spende im Gegenzug eine »Ein-Mann-Sauna« - ein silbernes Ding, in das sie selbst schlüpfte. Die Fernsehsendung zeigte Zaubertricks, Gesangseinlagen und einen Witz (»Was ist gesund und ständig beleidigt? Ein Schmollkornbrot.«)

Auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) war im Studio. Er habe gerade selbst am Spendentelefon erlebt, wie viele Menschen in diesen schwierigen Zeiten bereit seien, zu spenden. »Diese Solidarität macht Mut«, sagte Spahn. Auch der Oberbürgermeister von Trier, Wolfram Leibe (SPD), rief zum Zusammenhalt auf. In seiner Stadt waren vergangene Woche bei einer Amokfahrt fünf Menschen getötet worden. (dpa)