In Zeiten von Krieg und Klimakrise will Heinz Rudolf Kunze (66) mit seiner Musik Probleme ansprechen und gleichzeitig Trost spenden. »Ich hoffe, dass meine Stücke wie Heilkräuter wirken und manche Sorge ein bisschen lindern«, sagte der Sänger und Komponist der Deutschen Presse-Agentur. Für Kunze gehört es dazu, Krieg, Krisen und Ängste zu thematisieren. »Die Schlagermusik, die nur die rosa Brille aufhat, die beruhigt mich persönlich als Hörer kein bisschen und macht mich nur aggressiver.«
»Wir leben in angestrengten, finsteren Zeiten«, sagte der Deutschrocker (»Dein ist mein ganzes Herz«), der auf eine mehr als 40-jährige Bühnenkarriere zurückblickt. »Wenn ich spazieren gehe mit meinem Hund, treffe ich viele Nachbarn, die mir am Gartenzaun sagen: «Ich kann eigentlich nur noch schlafen, wenn ich Schlaftabletten nehme».« Kunze wohnt in der Nähe von Hannover.
»Diese Spannung, unter der wir alle leben in diesem Land, auf diesem Erdball, die zieht sich durch mehrere Lieder«, sagte der 66-Jährige zu seinem neuen Album (»Können vor Lachen«), das am Freitag (26. Mai) erscheint. »Halt mich fest« zum Beispiel handele von der allgemeinen diffusen Kriegsangst. Der Titel »Lass uns tun, was geht« stelle die Frage: »Wie komme ich am besten durch diese Zeiten?«.
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