Im Zeichen des Ukraine-Kriegs und 40 Jahre nach Nicoles Sieg mit dem Lied »Ein bisschen Frieden« lässt die ARD an diesem Freitag Deutschlands Beitrag für Europas größte Show im Mai küren.
Ab 21.00 Uhr heißt es im Ersten und in allen Dritten Programmen der ARD: »Germany 12 Points - der deutsche ESC-Vorentscheid«. Nach zwei Jahren ohne große Vorentscheidshow und Einbindung des Publikums dürfen TV-Zuschauer nun Deutschlands Lied für den Eurovision Song Contest wieder mitbestimmen.
Laut verantwortlichem Norddeutschem Rundfunk (NDR) soll während der Show eine besondere Version von »Ein bisschen Frieden« erklingen. Außerdem soll die Verbundenheit der Länder Europas betont und daran erinnert werden, dass das derzeit von russischen Truppen angegriffene Kiew 2005 und 2017 Gastgeber des ESC war. Als Gast angekündigt ist auch die ukrainische Song-Contest-Siegerin von 2016, Jamala.
Zur Wahl als deutscher Beitrag 2022 stehen die Lieder »Rockstars« von Malik Harris, »I Swear to God« von Maël & Jonas, »Alive« von Eros Atomus, »Soap« von Emily Roberts, »Anxiety« von Felicia Lu und »Hallo Welt« von Nico Suave & Team Liebe. Eine Jury wählte die Songs aus fast 950 Bewerbungen aus.
Schöneberger moderiert
Moderatorin des Vorentscheids ist wieder mal Barbara Schöneberger. Als Gäste sind unter anderem Dragqueen Conchita, die österreichische ESC-Siegerin von 2014, sowie Comedian Bülent Ceylan und Ex-ESC-Teilnehmerin Jane Comerford von der deutschen Country-Band Texas Lightning angekündigt.
Bis vor wenigen Tagen hatte die ARD die Live-Show nur in allen Dritten und ab 20.15 Uhr ausstrahlen wollen. Infolge des Kriegs in der Ukraine wurde das Programm des Ersten aber umgebaut.
Nach der 20-Uhr-»Tagesschau« läuft nun zuerst eine Solidaritätssendung für die Ukraine mit Ingo Zamperoni aus Köln (»Wir helfen - Gemeinsam für die Ukraine«) und dann zur üblichen ESC-Zeit 21 Uhr (zu der auch das internationale Finale immer beginnt) der 90-minütige Vorentscheid aus Berlin.
Die Zuschauerinnen und Zuschauer können während der Show ihre Favoriten wählen; ihr Voting macht 50 Prozent der Entscheidung aus. Die anderen 50 Prozent kommen von Hörerinnen und Hörern aller neun Radio-Popwellen der ARD (Antenne Brandenburg, Bayern 3, Bremen Vier, hr3, MDR Jump, NDR2, SR1, SWR3 und WDR2). Moderatorinnen und Moderatoren der Popwellen präsentieren dann gegen Ende das Ergebnis des Online-Votings aus ihren Sendegebieten und lassen schon etwas Punktvergabestimmung aufkommen wie beim großen Grand Prix.
Mit der neuen alten Variante des nationalen Vorentscheids hofft die ARD, die deutsche ESC-Pechsträhne zu beenden. Zuletzt war Deutschland im internationalen Finale meist weit hinten gelandet.
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