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Erneuter Schlag gegen Anlagebetrug in Millionenhöhe

Im Oktober 2021 war ein großer Schlag gegen international agierende Online-Anlagebetrüger gelungen. Jetzt sind die Cybercrime-Experten erneut im Einsatz gewesen. Es gab fünf Festnahmen.

Anlagebetrug
Für Deutschland gehen die Fahnder von einem Schaden von mehr als 22 Millionen Euro aus. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Für Deutschland gehen die Fahnder von einem Schaden von mehr als 22 Millionen Euro aus.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Nach jahrelangen Ermittlungen zu millionenschwerem Anlagebetrug ist ein Fahnderteam erneut in vier Staaten gegen Verdächtige vorgegangen. Fünf Beschuldigte seien dabei festgenommen worden, teilte die Braunschweiger Polizei mit.

Die Cybercrime-Experten aus Niedersachsen waren unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Göttingen in Zusammenarbeit mit Eurojust und Europol bereits am 22. März ausgerückt, wie die Ermittler aus taktischen Gründen erst jetzt bekanntgaben.

Details zu dem Großeinsatz will die Polizei am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit der niedersächsischen Innenministerin Daniela Behrens (SPD) erläutern. Bei einem ersten Ermittlerschlag gegen die international agierenden Online-Anlagebetrüger waren im Oktober 2021 mehr als 100 Kräfte in Bulgarien, den Niederlanden, der Ukraine und Zypern im Einsatz.

Damals sollte ein vorläufig in Zypern festgenommener mutmaßlicher Täter schnellstmöglich nach Deutschland ausgeliefert werden. Bei dem sogenannten »Action Day« waren zahlreiche Computer, Laptops, Handys und weitere Speichermedien sowie Daten und Unterlagen sichergestellt worden. In den Folgemonaten konnten die Täterstrukturen sowie die einzelnen Taten weiter aufgeklärt werden, hieß es nun zu dem erneuten Schlag.

Schneller und hoher Gewinn versprochen

Nach dem ersten Einsatz erklärten die Ermittler, dass die Betrüger über verschiedene Internetplattformen vermeintliche Geschäfte mit Finanztransaktionen angeboten haben sollen. Den Opfern werde dabei ein schneller und hoher Gewinn vorgegaukelt, um sie zu weiteren Zahlungen zu bewegen. Bei Auszahlungswünschen passiere aber nichts, das Geld sei längst auf verschiedene ausländische Konten weltweit überwiesen.

Aktuell sprechen die Ermittler von mehr als 33.000 Geschädigten mit einem Schaden mehr als 89 Millionen Euro. Für Deutschland gehen die Fahnder von mehr als 5500 Betroffenen und einem Schaden von mehr als 22 Millionen Euro aus.

© dpa-infocom, dpa:230412-99-290067/3