BERLIN. Dieses Wochenende heißt es wieder: Stiefel putzen. Der Nikolaus wird auch in Corona-Zeiten unterwegs sein und vor allem den Kindern Geschenke bringen. Am zweiten Adventswochenende sind in Deutschland einige vorweihnachtliche Aktionen geplant.
Im bayerischen Rettenberg ist zum Beispiel eine Drive-in-Aktion ins örtliche Feuerwehrhaus geplant, damit Kinder nicht auf einen Besuch vom Nikolaus verzichten müssen. Verteilt werden sollen die Geschenke mit Rutsche und Abstand.
In vielen Teilen von Nordrhein-Westfalen wollen Landwirte mit Hunderten von weihnachtlich beleuchteten Treckern für kleine Lichtblicke in der Pandemie sorgen. Die Aktion am Nikolausvorabend steht unter dem Motto »Ein Funke Hoffnung«. Laut Bündnis »Land schafft Verbindung« soll es auf den Fahrten Zwischenstopps in Krankenhäusern oder Heimen geben, wo die Verteilung kleiner Präsente geplant ist.
In Hamburg seilen sich die Höhenretter der Feuerwehr am Nikolaustag, verkleidet als Weihnachtsmänner, vom Dach des UKE-Kinderklinikgebäudes ab. Sie werden Vorführungen machen, um die Kinder aus dem Krankenhausalltag zu entführen.
Am Abend vor dem 6. Dezember stellen vor allem Kinder ihre Stiefel vor die Tür. Ursprünglich war am Nikolaustag große Bescherung. Im 16. Jahrhundert lehnte der deutsche Reformator Martin Luther die Heiligenverehrung ab. Die Geschenke sollte das Christkind an Weihnachten bringen. Der 6. Dezember verlor immer mehr an Bedeutung. Der Nikolaus hat je nach Region und Land finstere Gesellen als Begleiter - etwa den Knecht Ruprecht oder den Krampus.
In den Niederlanden bekommen die Kinder nicht erst Heiligabend, sondern schon am 5. Dezember, am Vorabend des Nikolaustages, ihre Geschenke. An diesem »Pakjesavond« (Päckenabend) werden sie vom Nikolaus, der hier Sinterklaas heißt, und seinen Helfern ausgeliefert. Im Idealfall kommt Sinterklaas persönlich vorbei. Dann dürfen Kinder auch auf seinem Schoß sitzen.
In Corona-Zeiten wird davon allerdings abgeraten. Sinterklaas sollte höchstens zu einem »Blitzbesuch« an die Tür kommen, hieß es in Empfehlungen für eine ansteckungsfreie Bescherung. Idealerweise sollte der Alte mit dem Rauschebart »moderne Medien« nutzen und sich über Smartphone oder Tablet-PC melden, meinte die Zeitung »Algemeen Dagblad«. (dpa)