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Axel Milberg versteht die Liebe der Menschen zu Krimis

Als Kommissar Borowski ermittelt Axel Milberg schon lange im Kieler »Tatort«. Er erklärt, warum die Liebe der Fernsehzuschauer zu dem Krimi weiterhin ungebrochen ist - und, warum er immer so freundlich mit den Verdächtigen spricht.

Axel Milberg
Schauspieler Axel Milberg möchte das Verborgene entdecken. Foto: Carsten Rehder/DPA
Schauspieler Axel Milberg möchte das Verborgene entdecken.
Foto: Carsten Rehder/DPA

Seit 20 Jahren verkörpert der Schauspieler Axel Milberg (67) den knurrigen Kieler Ermittler Klaus Borowski. Und auch nach zwei Jahrzehnten kann er die Faszination für den Sonntagskrimi aus dem Norden gut nachvollziehen, wie er der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg sagte. An dem Borowski-»Tatort« sei immer der Versuch greifbar, dass man nicht Fertigbauteile zusammenschweiße und abliefere, sondern das Verborgene in der Gesellschaft suche.

Auch mit Blick auf die aktuellen Geschehnisse kommt dem »Tatort« seiner Meinung nach eine durchaus eine wichtige Aufgabe zu: »Teilt sich nicht die ganze Welt gerade noch einmal deutlich in Täter und Opfer? Dazwischen gibt es nichts. Das Verbrecherische, die Gesetzesverletzung und die Bedingungen hierfür werden in den Kriminalfilmen angesprochen«, sagte Milberg.

»Die Gesellschaft ist aufgeregt, entzündet, sie qualmt, ist aggressiv geworden. Wir wissen, dass die Zivilisation eine dünne Decke und die Demokratie immer gefährdet ist. Wir sind im Kontrast mit dem Verbrechen: In uns und um uns herum spüren wir diesen mühsamen Kampf zwischen dem, was wir das Gute nennen und das Schlechte.«

Ihm in der Rolle des Borowski komme dabei eine besondere Aufgabe zu. »Der Fernsehermittler verspricht, uns da zu helfen, zu sortieren, zu ordnen, einer Strafe zuzuführen. Durch ihn lernen wir zu verstehen. Ich habe immer versucht, freundlich mit den Verdächtigen zu sprechen, was mancher missverstehen konnte. Es sollte nicht zu inquisitorisch sein, um den Verdächtigen zu verführen, Dinge preiszugeben, die er eigentlich für sich behalten möchte.«

© dpa-infocom, dpa:231218-99-334968/2