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Aktuell Scherze

April, April: Öko-Helis und ein Polizei-Trabi

In Görlitz ist die Polizei künftig mit einem reaktivierten Trabant 601 unterwegs. Das einst in Zwickau gebaute Fahrzeug sei am Donnerstag übernommen worden, teilte die Polizeidirektion mit - und untermauerte den Aprilscherz mit überzeugenden Argumenten.

Trabi
Die Polizei in Görlitz mit dem Trabant 601. Foto: Polizeidirektion Görlitz
Die Polizei in Görlitz mit dem Trabant 601. Foto: Polizeidirektion Görlitz

BERLIN. »Der TRABANT 601 zeichnet sich durch Spritzigkeit, gute Kurveneigenschaften, ein geringes Gewicht, Belastbarkeit und Wartungsarmut aus«, wurde Polizeipräsident Torsten Schultze zitiert. Ideal sei er für enge Wege wie die Altstadtgassen in Görlitz, Zittau und Bautzen. Der Trabi werde mit neuester Technik ausgestattet. »Für moderne Arbeitsbedingungen und effektive Einsatzmittel ist uns jedes Mittel recht.«

Ebenfalls auf ein neues Transportmittel setzt der Deutsche Alpenverein (DAV). Weil die Alpenvereinshütten beliebt wie nie zuvor und daher oft überfüllt seien, würden Übernachtungsgäste künftig auf weniger frequentierte Häuser verteilt - mit dem Hubschrauber, teilte der Verein am 1. April mit. Die täglichen Transferflüge gingen zwar mit Umweltbelastungen umher, wegen der zahlreichen gelösten ökologischen, ökonomischen und sozialen Probleme heiße das Projekt aber dennoch »ÖKO-HELIS«. Via App könne man an einer überfüllten Hütte einen Heli anfordern und werde innerhalb von 45 Minuten zu einer anderen Hütte geflogen - und am nächsten Morgen auch wieder zurück. Die Gäste lernten so »Hütten kennen, die sie sonst vielleicht niemals besucht hätten«.

Ebenso wie der Scherz des Alpenvereins hatte auch der des Naturschutzbundes (Nabu) einen ernsten Kern. Die Zahl der Fluginsekten sei in den vergangenen Jahrzehnten massiv zurückgegangen, nun fehle es an Bestäubern für Kulturpflanzen, hieß es vom Nabu Brandenburg. Darum sei eine spezielle Flugdrohne, die ÖKOSYSTEMDIENSTLEISTUNGSDROHNE »ÖkoDieLeiD« entwickelt worden. »Eine Bestäubung per Hand, wie sie in einigen Regionen Chinas bereits durchgeführt wird, können auch die vielen ehrenamtlichen Naturschützer leider nicht sicherstellen«, hieß es dazu. In geübter Hand schaffe die Drohne 3600 Blütenbesuche in zehn Stunden. Ein aus rund 40 000 Tieren bestehendes Honigbienenvolk fliege allerdings am Tag 300 Millionen Obstbaumblüten an - und sei damit mehr als 80 000 mal effektiver. Aber: »Die Insekten können uns aufgrund der erheblichen menschlichen Eingriffe und Schädigungen an Natur und Umwelt nicht mehr helfen.«

Möglicherweise bekommen die Insekten künftig Hilfe aus ungeahnter Richtung: Heimatminister Horst Seehofer wolle sich auch für Flora und Fauna stark machen, meldete »tagesschau.de« zum 1. April. Von »Problembären« wie Bruno, der 2006 auf Geheiß der bayerischen Staatsregierung erschossen wurde, soll keine Rede mehr sein. »Der BRAUNBÄR GEHÖRT ZU DEUTSCHLAND wie Wolf, Wisent und Elch«, wird der CSU-Politiker zitiert. Der Braunbär könne vor unerwünschten Einwanderern schützen, zum Beispiel vor Waschbären. »Die Tiere brechen in Dachböden und Gartenhäuser ein, wühlen im Müll, töten sogar deutsche Haustiere - aber gegen einen deutschen Braunbären hätten sie keine Chance.«

Ebenfalls im Einsatz für Tiere ist der SPD-Politiker Kevin Kühnert. Für die Anti-Pelz-Kampagne »Ink, not Mink« lasse der Juso-Vorsitzende alle Hüllen fallen und präsentiere öffentlich seinen mit Tattoos geschmückten Körper, teilte die Tierrechtsorganisation Peta vor dem 1. April mit. Kühnert trägt demnach unter anderem ein HASEN-TATTOO, weil er diese Tiere besonders mag. »Künftig möchte er sich für ein endgültiges Pelzfarmverbot in Deutschland stark machen.«

Nicht mit Tieren, sondern mit Touristen hat das Bayerische Rote Kreuz (BRK) so seine Probleme - und nun eine ungewöhnliche Lösung. Bayernweit würden in den kommenden sechs Monaten traditionelle KUHGLOCKEN STATT DES MARTINSHORNS verwendet, teilte das Berchtesgadener Rote Kreuz mit. Weil Urlauber auf den Hornton erst spät oder gar nicht reagierten, kämen die Helfer vor allem zur Haupturlaubszeit nur schwer durch die verstopften Straßen, wurde der Glocken-Beauftragte des BRK, Chris Steube, zitiert. Touristen und Zuagroaste - also anderswo aufgewachsene Ortsansässige - reagierten aber »hochsensibel« auf das Gebimmel von Kuhglocken. Ein Nachteil der neuen Ausstattung sei, dass die Glocken immer bimmelten, was zu mehr Lärm führen werde. »Vor allem auf besonders holprigen Straßen, wie beispielsweise aktuell die Bischofswiesener Ortsdurchfahrt mit ihrer Baustelle, rechnet das BRK mit einem hohen Lärmpegel.«