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Antigentests erkennen Omikron genau wie frühere Varianten

Können Antigentests auch eine bestehende Omikron-Viruslast erkennen? Entscheidend ist laut PEI weniger die Virusvariante, als vielmehr die Test-Sensitivität.

Corona-Schnelltest
Ein Helfer verarbeitet eine Probe für einen Corona-Schnelltest (Symbolbild). Foto: Martin Schutt
Ein Helfer verarbeitet eine Probe für einen Corona-Schnelltest (Symbolbild).
Foto: Martin Schutt

Antigen-Schnelltests erkennen dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zufolge Omikron ebenso gut wie frühere Varianten des Coronavirus. Das im hessischen Langen ansässige Bundesinstitut hatte bei 20 zufällig ausgewählten Tests überprüft, wie gut sie bei Delta und bei der aktuell vorherrschende Variante anschlagen. Das wurde an Patientenabstrichen und an Zellkulturen getestet. In beiden Testreihen habe es so gut wie keine Unterschiede gegeben, berichtete Projektleiter Micha Nüblig.

Wie gut die Tests Sars-CoV-2 erkannten, lag demnach an ihrer jeweiligen Sensitivität: sensiblere Tests erkannten beide Varianten besser, weniger sensible erkannten beide Varianten schlechter.

Das Ergebnis dürfte laut PEI auf die meisten Profi-Tests und auch auf Selbsttests übertragbar sein. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfARM) hat laut PEI die Hersteller aller erstattungsfähigen Antigen-Schnelltests auf der BfArM-Liste um zusätzliche Daten gebeten. Dabei ging es um die Frage, an welche Bereiche des Virus-Proteins die Antikörper binden. Handelt es sich um eine Region, die bei der Omikron-Variante nicht mutiert ist, könne man davon ausgehen, dass die Sensitivität nicht beeinträchtigt sei. Von 428 Rückläufen bisher hätten 385 diese Bedingung erfüllt, bei den restlichen zehn Prozent sei das noch unklar.

In der BfArM-Liste wurde jetzt eine neue Spalte eingeführt: »Omikron-Erkennung entsprechend der Bridging-Prüfung des PEI«. Wenn dort ein »Ja« steht, erkennt der Test Omikron gleich gut. Die Hersteller haben laut PEI noch einige Wochen Zeit, die Daten nachzuliefern. Wenn sie das nicht tun oder die Sensitivität bei Omikron nicht nachweisen können, sollen ihre Produkte von der BfArM-Liste der erstattungsfähigen Tests gestrichen werden.

Die Selbsttests für zu Hause unterscheiden sich laut PEI nicht groß von den Profitests: Testkassetten und analytische Eigenschaften seien die gleichen, sagte Nüblig. Daher geht das PEI davon aus, dass die Sensitivität gegenüber Omikron auch hier gegeben ist. Generell erkennen Antigentests Sars-CoV-2 weniger gut als PCR-Tests. Sie schlagen nur bei hoher Viruslast und damit in einem kleineren Zeitfenster an. (dpa)