Beim Zusammenstoß von zwei Straßenbahnen in Rostock sind am Mittwoch 26 Menschen verletzt worden.
Wie ein Sprecher der Berufsfeuerwehr sagte, wurden zehn Menschen, darunter einer der beiden Fahrer, schwer verletzt. Drei davon bezeichnete er als schwerstverletzt. 16 Fahrgäste erlitten leichtere Verletzungen.
Das nähere Umfeld habe ausgesehen wie ein Trümmerfeld, überall seien Glassplitter und Plastikteile gewesen. Die Fronten der Straßenbahnen waren völlig zerstört. Einer der beiden Fahrer war eingeklemmt und musste mit schwerem hydraulischem Gerät befreit werden.
Wie es zu dem Zusammenstoß kommen konnte, war zunächst unklar. Die Bahnen waren im großen und auch übersichtlichen Kreuzungsbereich nahe der Stadthalle frontal zusammengestoßen. »Es ist viel zu früh, etwas zur Ursache zu sagen«, erklärte der Chef der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG), Jan Bleis, am Unfallort.
Falsch abgebogen
»Das Einzige, was man sagen kann, ist, dass eine der beiden Bahnen nicht den Fahrweg genommen hat, den sie hätte nehmen sollen.« Den bisherigen Erkenntnissen zufolge war eine der Bahnen entgegen dem Fahrplan nach links in Richtung Hauptbahnhof abgebogen anstatt geradeaus zu fahren.
Den Rettern habe sich eine unübersichtliche Situation dargeboten, sagte der Sprecher der Feuerwehr. Viele Verletzte und weitere betroffene Personen sowie viele Ersthelfer seien umhergeirrt.
Schätzungen zufolge waren etwa 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Sanitätsdiensten und Polizei vor Ort. Um die beiden Straßenbahnen zu entfernen, musste ein Kran angefordert werden. Die Sperrung der viel befahrenen Straße dauerte mehrere Stunden an.
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