Die Initiative zur »digitalen Gesundheit« solle zu den zentralen Ankündigungen der anstehenden Entwicklerkonferenz WWDC gehören, berichtete der Finanzdienst Bloomberg. Die Software-Werkzeuge im nächsten iPhone-Betriebssystem sollen unter anderem übersichtlich zeigen, wie viel Zeit man mit dem Gerät und in einzelnen Apps verbringe.
Ähnliche Funktionen wurden erst vor wenigen Wochen auf der Konkurrenz-Veranstaltung Google I/O für Smartphones mit dem Betriebssystem Android vorgestellt. Auch Facebook verspricht, sich stärker um das »digitale Wohlbefinden« seiner Nutzer zu kümmern, etwa indem in den Newsfeeds weniger unterhaltsame Videos gezeigt werden sollen. Den Konzernen aus dem Silicon Valley wird zunehmend vorgeworfen, ihre Geräte und Angebote machten Nutzer süchtig. Apple wurde jüngst sogar vom Investor Jana Partners aufgefordert, mehr dagegen zu unternehmen.
Ein weiterer Schwerpunkt der WWDC-Präsentation am Montag (ab 19.00 MESZ) werde die »erweiterte Realität« sein, hieß es bei Bloomberg weiter. Bei der Technologie (Augmented Reality, AR) werden auf einem Bildschirm virtuelle Objekte in reale Umgebungen integriert. Apple setzt schon seit mehreren Jahren auf die Technik. Nun soll unter anderem die Möglichkeit hinzukommen, in der Umgebung platzierte digitale Objekte präzise an dieser Stelle liegen zu lassen. Außerdem sollen mehrere Nutzer in Spielen gemeinsam virtuelle Gegenstände einsetzen können. Eine ähnliche Funktion war bei der Google I/O Anfang Mai auch für Android angekündigt worden.
Insgesamt habe Apple viele größere Neuerungen für das iPhone-System iOS wie eine Neugestaltung des »Home«-Bildschirms mit seinen App-Symbolen für das kommende Jahr aufgeschoben, berichtete Bloomberg. Dieses Jahr solle der Fokus darauf liegen, die kommende iOS-Version stabiler und schneller laufen zu lassen.
Während bei der WWDC im vergangenen Jahr unter anderem neue Macbook-Laptops präsentiert wurden und Apple auch einen ersten Blick auf den vernetzten Lautsprecher HomePod gewährte, soll Hardware dem Bericht zufolge diesmal keine große Rolle spielen. Der Konzern arbeite zwar an Modellen von Macbook und Macbook Pro mit neuen Intel-Chips sowie einem Nachfolger für das günstigere Macbook Air. Diese Geräte würden aber erst im späteren Jahresverlauf fertig sein, schrieb Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Auch ein neues iPad-Tablet mit der Gesichtserkennungs-Funktion FaceID werde erst später erwartet.