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Neue Infineon-Fabrik macht unabhängiger von Importen

Am Standort Dresden sollen in der neuen Chipfabrik von Infineon 1000 Arbeitsplätze entstehen. Es gibt eine EU-Förderung in Höhe von einer Milliarde Euro.

Spatenstich für Smart Power Fab in Dresden
Die Baustelle für die neue Smart Power Fab von Infineon in Dresden. Foto: Robert Michael
Die Baustelle für die neue Smart Power Fab von Infineon in Dresden.
Foto: Robert Michael

Der Digitalverband Bitkom hat den geplanten Ausbau der Dresdner Produktionsstätte des Chipherstellers Infineon und die dafür geplante EU-Förderung begrüßt. »Die neue Chipfabrik ist nicht nur eine gute Nachricht für Dresden, sondern für den Technologiestandort Deutschland und Europa«, sagte der Präsident des Branchenverbands, Achim Berg, am Dienstag. 90 Prozent der Industrieunternehmen seien auf Halbleiter angewiesen - für 80 Prozent seien sie sogar unentbehrlich.

»Das Projekt trägt dazu bei, die Abhängigkeit von Halbleiter-Importen zu reduzieren, eigene Fähigkeiten und Kapazitäten aufzubauen und die Innovationskraft Deutschlands zu stärken«, sagte Berg. Dies sei umso wichtiger, weil der Bedarf an Halbleitern auch in Schlüsselbereichen wie dem autonomen Fahren, erneuerbaren Energien oder Künstlicher Intelligenz künftig zunehmen werde.

Die EU-Förderung in Höhe von einer Milliarde Euro ist laut Bitkom »ein wichtiger Schritt, der für mehr Chancengleichheit im Wettbewerb mit führenden Chip-Nationen in Asien oder den USA gesorgt hat«. Bei sämtlichen Projekten und Initiativen sei es nach Angaben des Verbands essenziell, staatliche Beihilfen schnell freizugeben, bürokratische Hindernisse abzubauen und beim Aufbau des Halbleiter-Ökosystems zu unterstützen.

Infineon will fünf Milliarden Euro in die Erweiterung seiner Halbleiterproduktion in Dresden stecken und etwa 1000 neue Jobs schaffen. Weil das Projekt die europäische Chip-Produktion fördert, steht das Engagement von Infineon auch im Einklang mit dem europäischen Chips Act. Mit dem Chips Act will die EU ihren derzeitigen Anteil an der globalen Halbleiterproduktion von zehn Prozent bis 2030 verdoppeln.

© dpa-infocom, dpa:230502-99-527139/4