Dem Mann, der Anfang Juli in Pinneberg in Schleswig-Holstein festgenommen wurde und seitdem inhaftiert ist, wirft die Staatsanwaltschaft die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Beihilfe zu Straftaten sowie Drogenhandel und illegalen Waffenbesitz vor. Insgesamt gehe es um 113 Fälle, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Bad Kreuznach. Davon entfielen 109 Fälle auf die Beschuldigung der Beihilfe.
Der Angeklagte soll im März 2016 zusammen mit anderen die Netzplattform »Fraudsters« gegründet haben. Das Forum mit Bezug zu dem englischen Begriff für »Betrüger« wurde Anfang April 2019 abgeschaltet.
Die Zuständigkeit des Landgerichts Bad Kreuznach habe sich daraus ergeben, dass auch Waren an Packstationen in der rheinland-pfälzischen Stadt geliefert worden seien, sagte die Gerichtssprecherin.
Bei »Fraudsters« waren zeitweise 30.000 Nutzer registriert, wie Staatsanwalt Jürgen Brauer von der Landeszentralstelle Cybercrime der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz nach der Festnahme des Angeklagten mitteilte. Die Plattform war unter anderem über das sogenannte Darknet erreichbar, einem Bereich im Netz, der über eine Anonymisierungssoftware zugänglich ist.