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Grünen-Chef Habeck: Mit Kartellrecht gegen Facebooks Datenmacht

Grünen-Chef Robert Habeck will Internetriesen wie Facebook mit einem fortentwickelten Kartellrecht regulieren.

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Jüngst war bekannt geworden, dass die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica sich unerlaubt Zugang zu Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern verschaffen konnte. Foto: Jens Büttner/Symbolbild
Jüngst war bekannt geworden, dass die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica sich unerlaubt Zugang zu Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern verschaffen konnte. Foto: Jens Büttner/Symbolbild
BERLIN. Im digitalen Zeitalter müssten Markt- und Datenmacht zusammen gedacht werden, sagte der Parteivorsitzende der »Welt am Sonntag« nach dem millionenfachen Missbrauch persönlicher Daten aus dem sozialen Netzwerk. »Daher braucht es Möglichkeiten, Internetgiganten zu entflechten.«

Habeck warf Facebook vor, ein Geschäftsmodell zu verfolgen, das nach dem Prinzip »Friss oder stirb« funktioniere: »Beim Kauf von WhatsApp beispielsweise hat es Millionen von Nutzerdaten in einer Hand gesammelt – und trotz gegenteiliger Zusagen zusammengeführt.« Für die Nutzer gebe es faktisch keine Wahl - »deshalb wäre die richtige Konsequenz eine Entflechtung der Dienste«.

Das bedeute nicht, auf Facebook, soziale Netzwerke oder Messengerdienste zu verzichten, erläuterte Habeck, der in der Kieler Landesregierung auch für Digitalisierung zuständig ist. Vielmehr sollten Verbraucher andere Dienste nutzen - »solche, die den Nutzern die Hoheit über ihre Daten zurückgeben statt über die Nutzer zu herrschen.« Darüber hinaus müssten Datenschutzbehörden gestärkt und die Algorithmen, mit denen Internetunternehmen Daten verarbeiten, offengelegt werden, sagte Habeck. (dpa)