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Land schickt Bürgern Impf-Infos

Das baden-württembergische Sozialministerium reagiert auf die Kritik an Terminvergabe und schickt nun Schreiben an alle Haushalte im Land.

Corona-Impfstoffstrategie
Bald dürfte es mit dem Impfen gegen Corona losgehen. Hersteller haben bereits für zwei Präparate Zulassungsanträge in der EU gestellt, eine Freigabe könnte es binnen Wochen geben. Foto: Friso Gentsch/dpa
Bald dürfte es mit dem Impfen gegen Corona losgehen. Hersteller haben bereits für zwei Präparate Zulassungsanträge in der EU gestellt, eine Freigabe könnte es binnen Wochen geben. Foto: Friso Gentsch/dpa

REUTLINGEN. Die grün-schwarze Landesregierung reagiert auf die anhaltende Kritik an der Terminvergabe in den Impfzentren und ändert ihre Informationspolitik. Das bestätige das baden-württembergische Sozialministerium dem Reutlinger General-Anzeiger auf Anfrage. »Wir werden jetzt ein Schreiben an alle Haushalte in Baden-Württemberg schicken«, sagte Markus Jox, Presssprecher des Sozialministeriums dem GEA. Vor allem wolle man in dem Brief die Bürger informieren, wie und auf welchem Weg man sich zur Impfung anmelden kann. Voraussichtlich Ende nächster Woche sollen die Papiere in die Briefkästen flattern. Eine Änderung des Verfahrens soll es aber nicht geben. Die Bürger werden sich weiterhin selber um einen Termin kümmern müssen.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält wegen der anhaltend hohen Infektionszahlen eine Verschärfung des Corona-Lockdowns im Februar für möglich. Die Zahlen seien nicht so, dass man »ein großes Öffnungskonzert« veranstalten könne, sagte Kretschmann. »Wenn es nicht gut kommt, müssen wir eventuell sogar noch mal verschärfen.« Seit Montag gilt bereits ein verschärfter Lockdown bis Ende Januar. Eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken im Nahverkehr und beim Einkaufen wie in Bayern steht im Südwesten aber nicht zur Debatte.

Kretschmann will an den strengen Ausgangsbeschränkungen am Abend festhalten. »Die nächtlichen Ausgangssperren werden sicher nicht gelockert, vorher lockern wir was anderes.« Seit Wochen gelten im Südwesten Ausgangsbeschränkungen zwischen 20 Uhr und 5 Uhr. Der Regierungschef wandte sich auch gegen die Forderung des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer, von Februar an die Corona-Maßnahmen auf breiter Front zu lockern. Er sei ein »strikter Gegner« davon, unabhängig von den Infektionszahlen zu handeln. »Sowas wird kein verantwortlicher Politiker machen. Die rote Linie ist immer die Belastbarkeit des Gesundheitswesens.« Ob man Grundschulen und Kitas am kommenden Montag öffnen könne, sei noch nicht klar. (GEA/dpa)