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Extremisten nutzen Flutkatastrophe für sich

Die Flutkatastrophen in NRW und Rheinland-Pfalz versuchen manche extremistischen Strömungen für sich zu nutzen. Auch der III. Weg ist dabei.

Eine durch die Umweltkatastrophe im Ahrtal zerstörte Schule.
Eine durch die Umweltkatastrophe im Ahrtal zerstörte Schule. Foto: DREI MUSKETIERE
Eine durch die Umweltkatastrophe im Ahrtal zerstörte Schule.
Foto: DREI MUSKETIERE

DÜSSELDORF. Rechtsextreme, Reichsbürger und Anhänger der »Querdenker«-Szene haben die Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz offenbar für eigene Zwecke genutzt. Bereits einige Tage nach der Flut wollten rund 100 Menschen aus der »Querdenker«-Szene einen Kindergarten in Bad Münstereifel besetzen, wie das NRW-Innenministerium in einem Bericht für den Innenausschuss schreibt.

Zudem hätten verschiedene Extremisten dabei geholfen, in den Krisengebieten aufzuräumen, um sich als »Kümmerer« darzustellen. Die Partei »Die Rechte« habe etwa Hilfseinsätze in Erftstadt und Bad Neuenahr-Ahrweiler für ihre demokratiefeindliche Agenda nach dem Motto »Da, wo dieses System versagt, greift unsere Solidarität« verwendet. Auch die Partei »Der III. Weg« veröffentlichte den Angaben zufolge einen Bericht mit dem Titel »Nationalrevolutionäre Katastrophenhilfe – Kampf um die Gemeinschaft« nach Aufräumarbeiten auf ihrer Internetseite.

Mehrere Gruppierungen riefen zu Spenden für Flutopfer auf, die die Menschen – statt direkt an Hilfsorganisationen – auf eigene Konten überweisen sollten. Allein auf einen Aufruf des »Querdenker«-Aktivisten Bodo Schiffmann hin seien bis zum 23. Juli fast 700 000 Euro gespendet worden. NPD, »Die Rechte« und »Der III. Weg« hätten auf Parteikonten verwiesen. Die Bewegungen nutzen demnach die Notsituation, um ihre Narrative in der Öffentlichkeit zu inszenieren. (dpa)