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Erster CSU-Kreisverband fordert offen Ablösung Seehofers

Es ist bisher nur ein Kreisverband der CSU, der Horst Seehofer nicht mehr als Parteichef sehen will. Doch noch haben die zehn mächtigen Bezirksverbände noch nicht Stellung zum Wahldesaster der Christsozialen bezogen.

Nach der Landtagswahl in Bayern
Die Verantwortlichen: Ministerpräsident Markus Söder und der Parteivorsitzende Horst Seehofer sichtlich unwohl in ihrer Haut. Foto: Michael Kappeler
Die Verantwortlichen: Ministerpräsident Markus Söder und der Parteivorsitzende Horst Seehofer sichtlich unwohl in ihrer Haut. Foto: Michael Kappeler

München (dpa) - Nach dem CSU-Fiasko bei der Landtagswahl hat der erste CSU-Kreisverband offen die Ablösung von Parteichef Horst Seehofer gefordert. Die CSU war bei der Landtagswahl am Sonntag um mehr als zehn Punkte auf 37,2 Prozent abgestürzt und braucht nun einen Koalitionspartner.

Der Vorstand des Kreisverbands Kronach war sich in einer Sitzung am Montagabend zwar einig, dass zunächst die Regierungsbildung im Freistaat Priorität habe, wie der Kreisvorsitzende, der Landtagsabgeordnete Jürgen Baumgärtner, der Deutschen Presse-Agentur sagte. »Aber nach dieser Regierungsbildung wollen wir einen Parteitag mit dem Ziel der personellen Erneuerung und mit dem Ziel, Horst Seehofer abzulösen«, betonte Baumgärtner. Das habe der CSU-Kreisvorstand am Abend einmütig so beschlossen.

Baumgärtner betonte, man habe ausdrücklich formuliert, dass Seehofer »grandiose« Erfolge für die CSU gefeiert habe und dass man ihm dafür auch dankbar sei. »Wir glauben aber, dass alles seine Zeit hat.« Aus Sicht des Kreisverbandes dürfe es jetzt kein »Weiter so« geben. Auch in einer anschließenden Mitgliederversammlung gab es für all diese Forderungen großen Applaus, wie Teilnehmer anschließend berichteten.

Seehofer hatte nach einer CSU-Vorstandssitzung am Montag eine tiefgreifende Analyse der Landtagswahl-Pleite noch in diesem Jahr angekündigt. Nach der Kabinettsbildung in Bayern wolle man Ende November oder im Dezember »in einer geordneten Form in einem geeigneten Gremium« eine vertiefte Analyse anstellen. Dort sollten auch alle Vorschläge diskutiert werden, die es strategisch »und auch personell geben mag«.

Ob sich ein Parteitag oder ein anderes Gremium damit befassen soll, werde man mit den CSU-Bezirksvorsitzenden besprechen. Auf die Frage nach einem möglichen Wechsel im CSU-Vorsitz antwortete Seehofer nur: »Ich sage jetzt zu dem Thema gar nichts.«

Informationen des Landtags zur Bayern-Wahl

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