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»Er hatte überhaupt nichts Pastorales«

Er gilt als Märtyrer, als Mystiker, als radikaler Visionär. Neben Martin Luther ist Dietrich Bonhoeffer der weltweit am meisten verehrte Protestant - heute vor 100 Jahren wurde er geboren. Von Beginn an war der Berliner Theologe ein konsequenter Nazi-Gegner. Der überzeugte Christ legte sich mit der NS-treuen Amtskirche an und gelangte zur Überzeugung, dass Hitler gewaltsam beseitigt werden müsse. 1945, kurz vor Kriegsende, wurde er hingerichtet

REUTLINGEN/BERLIN. Als sich die Chance seines Lebens bietet, da ist Dietrich Bonhoeffer gerade 33 Jahre alt. Eine Professorenstelle in den USA hat der junge Berliner Theologe in Aussicht. Doch von Freude keine Spur: Ziellos und fast verzweifelt läuft Bonhoeffer in New York am Times Square auf und ab - es ist das Jahr 1939, wenige Wochen, bevor Adolf Hitler den Zweiten Weltkrieg entfesseln wird. In sein Tagebuch notiert Bonhoeffer: »Mir ist ganz deutlich, daß ich zurück muss« und »Wenn es jetzt unruhig wird, fahre ich bestimmt nach Deutschland. Ich kann nicht allein draußen sein. Ich lebe ja doch drüben.« Am 20. Juni fällt die Entscheidung: Bonhoeffer zieht es zurück nach Deutschland, wo die Nationalsozialisten erbarmungslos Jagd auf Juden machen und auf Widerständler wie ihn. Seine Familie, seine Freunde will er nicht im Stich lassen: Bonhoeffer wird Wege einschlagen und Entscheidungen treffen, die er nach eigener Auskunft nie bereut hat. Knapp sechs Jahre hat er noch zu leben, als er am 24. Juli 1939 in Berlin ankommt.

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