REUTLINGEN. Bis zu 80 Prozent zerstörte Gebäude im Gazastreifen. Ein Desaster, das rund 55 Millionen Tonnen Schutt hinterlassen hat. Die Beseitigung der Trümmer, der Wiederaufbau von Wohnhäusern, Kliniken, Schulen und kritischer Infrastruktur wird Experten zufolge mindestens Jahrzehnte dauern. Allein die finanziellen Mittel, die hierfür benötigt werden, sind gewaltig.
Auch Deutschland möchte einen Beitrag dazu leisten. Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) sprach von einem dreistelligen Millionenbetrag, den Deutschland für den Wiederaufbau bereitstellen will. Kanzler Friedrich Merz gab sich hier zurückhaltender. Gut so. Denn bevor Deutschland in Aktion tritt, müssen erst weitere und wichtige Schritte im Friedensprozess geklärt sein. Denn Tatsache ist: Die Terrororganisation Hamas, die durch ihr Massaker an israelischen Zivilisten vom 7. Oktober 2023 die Misere erst losgetreten hat, will ihre Waffen nicht so schnell abgeben. Laut Berichten töten Hamas-Kämpfer in Gaza momentan Gegner auf offener Straße. Eine Machtdemonstration und das Zeichen: So schnell werden wir hier nicht verschwinden.
Soforthilfe für die notleidende palästinensische Zivilbevölkerung ist wichtig und notwendig. Doch vom Wiederaufbau dürfen nicht die Falschen profitieren. Schon in der Vergangenheit hatte die Hamas sich mit Hilfsgeldern aus Deutschland Waffen gekauft, ihren Tunnelbau mitfinanziert. Dies darf nicht noch einmal passieren. Und auch die Palästinenser müssen begreifen: Wollen sie in eine wie von Trump versprochene strahlende Zukunft schauen, müssen sie sich von der Terrororganisation endgültig lossagen.

