REUTLINGEN. Rund fünf Monate vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg gibt es die neuste Wahlumfrage. Die ersten belastbaren Zahlen dürften die meisten Bürger überraschen und bei den Regierungsparteien für einiges Stirnrunzeln sorgen. Ein Trend, der schon in anderen Bundesländern ersichtlich war, scheint sich nun auch im Südwesten durchzusetzen - die Ränder profitieren, während die Mitte verliert. Klar ist, dass es noch fünf Monate bis zur Landtagswahl sind und sich Umfragewerte, gerade in den vergangenen Jahren, bis zum letzten Moment noch deutlich verändern können. Zudem muss gesagt werden, dass die Demoskopen bei Wahlprognosen in jüngster Zeit, sowohl im Inland, als auch im Ausland, auch mal deutlich daneben lagen.
Ganz ohne Reaktion sollten die Zahlen aber auch nicht bleiben. Besonders für die beiden Spitzenkandidaten der Regierungskoalition sind sie eine deutliche Handlungsempfehlung. Denn obwohl diese bereits mit zahlreichen Terminen in den Wahlkampf eingestiegen sind, treten ihre Parteien entweder auf der Stelle oder verlieren sogar noch Punkte in der Wählergunst. Was zur Folge hätte, dass mögliche Koalitionen auf ein Minimum reduziert würden.
Um die Ergebnisse zu verbessern, sollten die Wahlkämpfer der Mitte schnellstens eine Antwort auf die Frage finden, warum dieser Trend auch in Baden-Württemberg anhält, denn mit den Problemen anderer Bundesländer hat der wirtschafts- und finanzstarke Südwesten nicht oder zumindest nicht zu stark zu kämpfen. Sie sollten ihren Kontakt zum Wähler deutlich verbessern.

