Uwe Bobsin mag sich nicht damit abfinden, dass es in Mecklenburg-Vorpommern keine Jobs und kein Geld gibt. Mit unkonventionellen Mitteln hat der evangelische Pfarrer einen kleinen Sozialkonzern aus dem Boden gestampft. Das »Jugendhaus Alte Molkerei« in Bad Sülze ist ein Zeichen der Hoffnung. Und es zeigt, welche Herausforderungen in den nächsten Jahren auf die Sozialarbeit auch in anderen Bundesländern zukommen können.
BAD SÜLZE. Herr Pastor hat noch einen Traum. Als nächstes würde er gerne die alte Schule in Bad Sülze zu einem Tagungszentrum umbauen. Wenn Uwe Bobsin in diesen Tagen die Tür zu einem der alten baufälligen Backsteinhäuser auf dem Kirchhof aufschiebt, dann sieht er, dass von seinem Traum schon ein Fitzelchen in Erfüllung gegangen ist. Das Haus ist teilweise entkernt, morsche Decken fielen ebenso wie überflüssige Wände. In einer Ecke bullert ein alter Kachelofen. Andreas fährt gerade mit der Schubkarre den Dreck zusammen. Andreas ist eigentlich Zimmermann, 22 Jahre alt, aber er ist arbeitslos, wie viele hier im Landkreis Nordvorpommern, ganz weit im Nordosten der Republik. Der stämmige junge Mann, der unter der Mütze keine Haare trägt, spielt im Traum des Pastors auch eine Rolle. Andreas ist derzeit in der »Handwerkstatt« beschäftigt, einem Projekt, das ebenfalls Uwe Bobsin initiiert hat und das jugendliche Arbeitslose für sechs Monate beschäftigt. »Ich möchte was tun, und ich will mein Wissen zur Verfügung stellen«, sagt er. Jetzt hat er hier wenigstens einen Ein-Euro-Job. Für später überlegt er sich, nach Süddeutschland oder gleich ganz ins Ausland auszuwandern.
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