STUTTGART. Der Städtetag hat die Landesregierung aufgefordert, sich in Berlin für die umstrittene und gefährdete Abgabe von Heroin an Schwerstabhängige einzusetzen. Die Vorteile einer kontrollierten Heroinabgabe seien »so erdrückend«, dass die Regierung das Betäubungsmittelgesetz ändern müsse. Die Städte seien an dieser Therapie sehr interessiert, »weil sie nachweislich zu einem Rückgang der Beschaffungskriminalität führt und die harte Drogenszene ausgedünnt werden kann«, wird Städtetags-Sprecher Manfred Stehle in den »Stuttgarter Nachrichten« zitiert. Auf ihrem Parteitag in Pforzheim hatte die CDU Ende Oktober eine Fortsetzung des so genannten Heroinprojekts mit großer Mehrheit abgelehnt. Bei dem in mehreren Städten erprobten Modell dürfen Ärzte an schwer Abhängige Heroin auf Krankenschein verteilen, wenn andere Therapien nicht helfen. Das von der Stadt Karlsruhe zu 85 Prozent und vom Bund zu 15 Prozent finanzierte Heroinprojekt läuft Ende des Jahres aus. (dpa)
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