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Ultimatum für Dirigent Waleri Gergijew läuft ab

Der Chefdirigent der Münchner Philharmoniker gilt als Putin-Unterstützer. Jetzt soll Waleri Gergijew Stellung beziehen.

Waleri Gergijew und Präsident Putin
Der russische Präsident Wladimir Putin (l) zeichnete Waleri Gergijew 2016 mit dem Orden »Für Verdienste um das Vaterland« im Kreml aus. Foto: Ivan Sekretarev
Der russische Präsident Wladimir Putin (l) zeichnete Waleri Gergijew 2016 mit dem Orden »Für Verdienste um das Vaterland« im Kreml aus.
Foto: Ivan Sekretarev

An diesem Montag läuft das Ultimatum gegen den Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker, Waleri Gergijew, ab.

Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat den russischen Dirigenten am Freitag aufgefordert, sich von seinem Freund Wladimir Putin und dessen Einmarsch in die Ukraine zu distanzieren. Er drohte andernfalls mit Rauswurf und setzte eine Frist von drei Tagen.

Der 68 Jahre alte Gergijew ist seit 2015 Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, eines städtischen Orchesters. Die Freundschaft mit dem russischen Machthaber Putin bringt ihn immer wieder in die Kritik. Im Jahr 2014 unterschrieb er einen Künstler-Appell zur Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland und bekannte sich damit offiziell zur Politik Putins.

»Ich habe gegenüber Waleri Gergijew meine Haltung klargemacht und ihn aufgefordert, sich ebenfalls eindeutig und unmissverständlich von dem brutalen Angriffskrieg zu distanzieren, den Putin gegen die Ukraine und nun insbesondere auch gegen unsere Partnerstadt Kiew führt«, sagte Reiter laut Mitteilung vom Freitag in München. »Sollte sich Waleri Gergijew hier bis Montag nicht klar positioniert haben, kann er nicht länger Chefdirigent unserer Philharmoniker bleiben.«

Auch andere Kulturinstitutionen wie die Mailänder Scala oder das Festspielhaus Baden-Baden forderten Gergijew auf, sich von Putin loszusagen.

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