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Top-Grammy-Gewinner: Childish Gambino und Kacey Musgraves

Zu wenig Hip-Hop, zu viele Männer: Diese alte Kritik scheint bei den Grammys endgültig angekommen zu sein. Dominiert wird die Gala von Frauen, Michelle Obama begeistert mit einem Überraschungsauftritt. Und Rapper Childish Gambino holt zwei Hauptpreise des Abends.

Grammys - Kacey Musgraves
Kacey Musgraves hat die Königs-Kategorie bei den Grammys gewonnen. Foto: Matt Sayles/Invision/AP
Kacey Musgraves hat die Königs-Kategorie bei den Grammys gewonnen. Foto: Matt Sayles/Invision/AP

LOS ANGELES. Als erster Rapper hat Childish Gambino bei der Grammy-Verleihung den Hauptpreis für die beste Aufnahme des Jahres gewonnen.

Sein Song »This Is America« setzte sich bei der Gala am Sonntag in Los Angeles unter anderem gegen Drake mit »God's Plan« sowie Kendrick Lamar und SZA mit »All The Stars« durch. »This Is America« gewann auch den Preis für das beste Lied des Jahres.

Childish Gambino, bürgerlich Donald Glover, verfasste den Titel zusammen mit dem schwedischen Songschreiber Ludwig Göransson. Vor allem das dazugehörige Musikvideo, das voller Metaphern rund um Rassismus und Waffengewalt in den USA steckt, hatte für Gesprächsstoff gesorgt. Childish Gambino rappt über die Widersprüche eines Lebens als Afroamerikaner in den Vereinigten Staaten und tanzt im Video mit nacktem Oberkörper, während um ihn herum Gewalt und Chaos ausbrechen.

Grammys - Ludwig Göransson
Ludwig Göransson mit den Auszeichnungen für den Song des Jahres (»This is America«) und den besten Soundtrack zum Film »Black Panther«. Foto: Chris Pizzello/Invision/AP
Ludwig Göransson mit den Auszeichnungen für den Song des Jahres (»This is America«) und den besten Soundtrack zum Film »Black Panther«. Foto: Chris Pizzello/Invision/AP

Die Menschen könnten sich unabhängig von ihrer Herkunft mit »This Is America« identifizieren, sagte Göransson über den Song. »Er prangert Ungerechtigkeit an, feiert das Leben und vereinigt uns gleichzeitig.« Glover erschien nicht zu der Verleihung. Auch Beyoncé und Jay-Z, Taylor Swift und Kendrick Lamar blieben der Gala fern.

Der von Sängerin Alicia Keys moderierte Abend wurde über dreieinhalb Stunden klar von Frauen beherrscht. Unter anderem waren Auftritte von Lady Gaga, Janelle Monáe, Jennifer Lopez und H.E.R. zu sehen. Besonders gefeiert wurden Soul-Sängerin Diana Ross und Country-Musikerin Dolly Parton. Die frühere First Lady Michelle Obama kam als Überraschungsgast auf die Bühne.

Grammys - Cardi B
Cardi B hat Grammy-Geschichte geschrieben: Als erste Solo-Künstlerin gewann sie ein goldenes Grammophon für das beste Rap-Album. Foto: Matt Sayles/Invision/AP
Cardi B hat Grammy-Geschichte geschrieben: Als erste Solo-Künstlerin gewann sie ein goldenes Grammophon für das beste Rap-Album. Foto: Matt Sayles/Invision/AP

Auch viele wichtige Preise gingen an Frauen: Die Trophäe für das beste Album des Jahres gewann US-Sängerin Kacey Musgraves mit »Golden Hour«. Rapperin Cardi B wurde zur ersten Frau, die als Solo-Künstlerin den Grammy für das beste Rap-Album gewann. Als beste neue Künstlerin des Jahres wurde die britische Sängerin Dua Lipa (»New Rules«) ausgezeichnet. Die 23-Jährige verwies in ihrer Dankesrede darauf, dass dieses Jahr viele großartige Künstlerinnen für Preise in den insgesamt 84 Kategorien nominiert worden seien.

Grammys - Drake
Drake gewinnt einen Grammy für den besten Rap-Song (»God's Plan«). Preise seien ab nicht das Wichtigste, sagte er in seiner Rede. Foto: Matt Sayles/Invision/AP
Drake gewinnt einen Grammy für den besten Rap-Song (»God's Plan«). Preise seien ab nicht das Wichtigste, sagte er in seiner Rede. Foto: Matt Sayles/Invision/AP

»Offenbar haben wir uns richtig gesteigert«, sagte Dua Lipa. Ihr Kommentar war ein Seitenhieb auf Neil Portnow, scheidender Präsident der für die Grammys zuständigen Recording Academy. Portnow hatte vor einem Jahr gesagt, Frauen müssten sich »steigern«, wenn sie bei der Verleihung stärker vertreten sein wollten. Nach Kritik von Fans und Musikerinnen erklärte er, den falschen Ton getroffen zu haben, und kündigte Maßnahmen an, um »eindeutige Hürden und unbewusste Vorurteile« gegenüber Frauen in der Musikindustrie abzubauen. (dpa)

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