Den Blick auf Monte-Carlo von Roquebrune aus hat er im Dezember 1883 gemalt, während seines zweiwöchigen Aufenthalts an der Riviera zwischen Marseille und Genua. Weitere Aufenthalte folgten: 1884 in Bordighera, 1888 in Antibes. Rund 90 Werke hat Claude Monet (1840-1926) in dieser Zeit an der französisch-italienischen Küste am Mittelmeer geschaffen. 23 sind erstmals in Monaco in der umfassenden Monet-Schau mit rund 100 Exponaten zu sehen, darunter auch drei aus dem Fürstenpalast.
Selbst zu Lebzeiten des Gründervaters des Impressionismus seien aus dieser Zeit nicht so viele Arbeiten gemeinsam gezeigt worden, sagte die Kuratorin Marianne Mathieu der Deutschen Presse-Agentur. Nicht nur deshalb bezeichnet die anerkannte Monet-Spezialistin die bis zum 3. September dauernde Werkschau »En pleine lumière« (Bei vollem Licht) im Grimaldi-Forum als »historisches Ereignis«.
Viele Wendepunkte im Schaffen
Le Havre, Giverny, Rouen und London: alles bekannte Orte, an denen Monet gemalt hat. Über seine Aufenthalte an der Riviera hingegen ist nur wenig bekannt, wie Mathieu erklärte. »Die Ausstellung hat viele Erkenntnisse gebracht. Jeder seiner Aufenthalte stellt einen Wendepunkt in seinem Schaffen dar«, betonte die Fachfrau.
Dazu gehört, dass Monet begann, seine Panoramabilder aufzugeben, um sich Fragmenten aus der Natur zu widmen, wie die Studie des alleinstehenden Olivenbaums in der Ausstellung zeigt. In seinen letzten Jahrzehnten konzentrierte sich Monet fast ausschließlich auf einzelne Naturelemente - Seerosen, Trauerweiden - aus seinem berühmten Garten in Giverny in der Normandie.
Das zweite entscheidende Erlebnis ist Mathieu zufolge die Entdeckung des Moreno-Gartens in Bordighera gewesen - ein 80 Hektar großer Garten voller einheimischer und exotischer Pflanzen. »Hier hat Monet die Erfahrung einer vom Menschen geschaffenen Natur gemacht, in der er ungestört hat malen können«. Nur wenig später begann Monet mit dem Ausbau des Gartens in seinem Anwesen in Giverny, der zu seiner wichtigsten Inspirationsquelle wurde.
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