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Deutschsprachige Opern erfreut über Rückkehr des Publikums

Neben großen Zukunftsthemen und der Sorge aufgrund steigender Preise überwiegt bei Deutschlands Opernhäusern vor allem eines: Freude. In allen Häusern kehre das Publikum nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder zurück.

Tobias Wolff
Der Intendant der Oper Leipzig, Tobias Wolff, freut sich über mehr Publikum in den Musiktheatern. Foto: Sebastian Willnow
Der Intendant der Oper Leipzig, Tobias Wolff, freut sich über mehr Publikum in den Musiktheatern.
Foto: Sebastian Willnow

Sanierung, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Energiekrise: Deutschsprachige Opernhäuser sehen sich vor einer Vielzahl von Aufgaben. »Dabei ist ein Austausch unglaublich wichtig«, sagte der Intendant der Leipziger Oper, Tobias Wolff, am Samstag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Zu jenem Austausch verabreden sich Vertreter der Häuser zwei Mal jährlich im Rahmen der Deutschsprachigen Opernkonferenz (Dok), bis zum Samstag waren sie in Leipzig zu Gast.

Neben Sorgen im Hinblick auf hohe Energiekosten stand dabei jedoch die Freude im Mittelpunkt: Nach zwei Jahren Corona-Pandemie füllen sich die Vorstellungssäle des Landes wieder.

So spielten viele Häuser wieder deutlich mehr, erst vor wenigen Tagen wurde in der Leipziger Oper Premiere gefeiert. »Die letzten zwei Jahre waren durch die Corona-Pandemie, die ja auch immer noch andauert, eine echt harte Zeit«, sagte die Direktorin der Komischen Oper in Berlin und Dok-Leiterin, Susanne Moser. Vor allem eines habe die Pandemie aus Sicht der Opernhäuser gezeigt: Oper ist ein gemeinschaftliches Erlebnis, das durch Digitales nicht ersetzt werden kann.

Klimaneutralität und Nachhaltigkeit

In Zukunft solle Digitalisierung deshalb vor allem im Bereich Marketing und Verwaltung eine größere Rolle spielen. Einzelne Vorstellungen sollen zudem nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Klimaneutralität, sondern auch mit Blick auf andere Bereiche der Nachhaltigkeit, beispielsweise alternative Mobilität, betrachtet werden.

Im regionalen Vergleich habe der Austausch in den vergangenen Tagen zudem gezeigt, dass Häuser im Süden des Landes finanziell besser ausgestattet seien. »Durch die anderen Größenordnungen beschäftigen die Häuser dann auch ganz andere Themen«, sagte Wolff. Viele Häuser, auch in anderen Teilen des Landes, steckten außerdem in größeren Sanierungen.

Die Konferenz ist ein Zusammenschluss aus insgesamt 13 Opernhäusern im deutschsprachigen Raum sowie Bühnen in London, Mailand und Paris. Zwei Mal im Jahr treffen sich Vertreterinnen und Vertreter der Häuser, um sich über aktuelle Themen und Herausforderungen auszutauschen. Die nächste Dok soll vom 4. bis 6. Mai in Berlin stattfinden.

© dpa-infocom, dpa:221105-99-396797/2