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Corona-Ausfallfonds »möglichst zeitnah« geplant

Drehstopp in Corona-Zeiten: Die Fernseh- und Produktionsbranche fordert schon länger vom Staat Hilfen in der Pandemie. Es könnte bald eine Entscheidung geben.

BERLIN. Mit einem Fonds wollen Bundesländer der TV-Branche bei coronabedingten Drehausfällen finanziell helfen. Eine Sprecherin der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen teilte als federführendes Land auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit: »Es ist beabsichtigt, möglichst zeitnah einen Ausfallfonds aufzusetzen, an dem sich eine Reihe von Ländern mit substanziellen Beiträgen beteiligen, aber auch die Sender im Schadensfall einen relevanten Beitrag leisten, um die vielfältige TV-Produktionslandschaft auch in Pandemiezeiten zu sichern.«

Einen solchen Ausfallfonds hatte die Fernseh- und Produktionsbranche schon länger gefordert. Es geht darum, bei Drehabbrüchen Kosten aufzufangen. Seit Ausbruch der Pandemie hatte es zahlreiche Drehstopps gegeben, manche Projekte wurden verschoben. Im Sommer lief die Produktion wieder nach und nach an.

Von der Staatskanzlei hieß es weiter: »Länder und Sender sind sich einig, dass es erforderlich ist, die innovative und kreative TV-Produktionslandschaft in Deutschland zu erhalten. Die Länder beabsichtigen die Gründung eines TV-Ausfallfonds für Fernsehproduktionen, mit dem eine deutliche Reduzierung der nicht versicherbaren Risiken auf Seiten der Produzenten im Falle eines Covid19-bedingten Abbruchs der Dreharbeiten vorgesehen ist.«

Hierzu seien Länder, Sender und Produzenten in intensivem Austausch, »um für Produktionen, die unter dem Ausfallfonds abgesichert werden können, einen Mechanismus zu etablieren, der die TV-Produzenten substanziell entlastet, den Sendern aber gleichzeitig genug Spielraum lässt, um Programminhalte in gewohntem Umfang zu beauftragen.«

Es gibt bereits einen anderen Ausfallfonds - Ausfallfonds I genannt. Dieser wurde vom Bund aufgelegt, um die Produktion speziell von hochwertigen Serien und Filmen zu unterstützen, wenn es zu Ausfällen kommen sollte. Bis zu 50 Millionen Euro wurden in Aussicht gestellt.

Aus der Film- und Fernsehbranche kam danach die Forderung auf, dass man darüber hinaus einen Ausfallfonds II schaffen müsste, der auch Fernsehproduktionen beinhaltet, die die eigentliche Masse in der hiesigen Produktionswirtschaft darstellten.

Vor Tagen hatte es aus Bayern das Signal gegeben, dass sich das Bundesland auch am Fonds I für Kinoproduktionen mit fünf Millionen Euro beteiligt. Vom Digitalministerium hieß es zugleich, über eine mögliche Absicherung von TV-Produktionen (Ausfallfonds II) werde derzeit gesondert verhandelt.

Die rheinland-pfälzische Medienstaatssekretärin Heike Raab (SPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur: »Ungefähr die Hälfte der Länder – dort, wo auch große Produktionsstandorte sind – sind bereit, in einen Ausfallfonds einzuzahlen. Es finden zudem Gespräche zwischen öffentlich-rechtlichen Sendern und privaten Sendergruppen statt.« (dpa)

Pressemitteilung Staatsministerium für Digitales in Bayern