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Berlins Staatliche Museen locken mehr Besucher

Die Anziehungskraft der Staatlichen Museen im Hotspot Berlin ist ungebrochen. Und ein neuer Publikumsmagnet soll schon bald seine Tore öffnen.

James-Simon-Galerie
Besucher in der James-Simon-Galerie. Die Berliner Museen sind beliebt. Foto: Soeren Stache/dpa
Besucher in der James-Simon-Galerie. Die Berliner Museen sind beliebt. Foto: Soeren Stache/dpa

Berlin (dpa) - Trotz Sanierungen und geschlossener Häuser verzeichnen die Staatlichen Museen zu Berlin einen deutlichen Besucheranstieg. Die berühmte Museumsinsel im Zentrum der Stadt und die anderen Häuser lockten im vergangenen Jahr 4,188 Millionen Besucher an.

Im Jahr zuvor kamen noch 3,793 Millionen Interessierte, wie die zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz gehörenden Museen am Donnerstag mitteilten. Mit dem Zuwachs von mehr als zehn Prozent blicken die Museen damit auf das erfolgreichste Jahr seit 2013 zurück.

Erfasst wurden für die Statistik 16 Sammlungen in derzeit 19 für Besucher zugänglichen Museen und Einrichtungen. Nach dieser Berechnung erreichen die Häuser damit etwa jeden vierten Bewohner Berlins und Besucher der Stadt.

Neben dem teils geschlossenen Pergamonmuseum reißt aktuell die Neue Nationalgalerie Lücken in die Bilanzen. Der berühmte Bau von Mies van der Rohe soll nach einer Grundsanierung im kommenden Jahr wiedereröffnet werden.

Auch die für September vorgesehene Eröffnung des ersten Teils des Humboldt Forums dürfte deutliche Auswirkungen auf künftige Statistiken haben, zumal die Dauerausstellungen der dort vertretenen Staatlichen Museen für zunächst drei Jahre keinen Eintritt kosten werden.

»2019 war ein entscheidendes Jahr und eines der erfolgreichsten für die Staatlichen Museen zu Berlin«, sagte Generaldirektor Michael Eissenhauer zu den Zahlen. »Dass wir gut 25 Prozent aller maximal erreichbaren Einwohner und Besucher der Hauptstadt mobilisieren konnten, stellt auch im internationalen Vergleich mit Metropolen wie New York, Paris und London einen großen Erfolg da.«

Eissenhauer wertete die Eröffnung der James-Simon-Galerie als zentralen Zugang zum Weltkulturerbe Museumsinsel als wichtigen Schritt für die Vollendung des bis ins nächste Jahrzehnt reichenden Masterplans Museumsinsel. Zudem markiere die Eröffnung einen »Startschuss für die nun bald anstehenden Wiedereröffnungen weiterer, schmerzlich vermisster Standorte und Sammlungen: In den beiden kommenden Jahren werden die Friedrichswerdersche Kirche und die Neue Nationalgalerie sowie das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst im Humboldt Forum den universellen Sammlungsbestand der Staatlichen Museen zu Berlin endlich wieder komplettieren.«

Allein die James-Simon-Galerie verzeichnete mehr als 1,1 Millionen Besuche, darunter 338.000 nur im Bau des Star-Architekten David Chipperfield selbst. Das noch immer teilweise geschlossene Pergamonmuseum lockte 804.000 Menschen an (2018: 780.000). Das Neue Museum mit der berühmten Büste der Nofretete zählte 828.000 Besucher (770.000).

Erfolgreichste Sonderausstellung war »Mantegna und Bellini. Meister der Renaissance« mit 192.000 Besuchen in der Gemäldegalerie. Die auch wegen eines Bildes aus dem Kanzleramt intensiv diskutierte Ausstellung »Emil Nolde – Eine deutsche Legende. Der Künstler im Nationalsozialismus« um die NS-Verstrickung der Expressionismus-Ikone lockte 150.000 Interessierte in den Hamburger Bahnhof der Nationalgalerie.

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