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Aktuell Betreuung

So will die Stadt Tübingen die Kita-Öffnungszeiten reduzieren

Der Ausbau der Ganztagesbetreuung und der Rechtsanspruch darauf, hat in der Region nicht zu einer besseren Situation geführt. FO
Die Stadt Tübingen nutzt ein neues technisches Verfahren zur Kitaplatzvergabe. Foto: Deutsche Presse Agentur
Die Stadt Tübingen nutzt ein neues technisches Verfahren zur Kitaplatzvergabe.
Foto: Deutsche Presse Agentur

TÜBINGEN. In den Kindertagesstätten gibt es einen massiven Fachkräftemangel. Das führt dazu, dass Betreuungszeiten nicht verlässlich eingehalten werden können und keine verlässliche Angebotsstruktur angeboten werden kann. Deshalb möchte die Stadtverwaltung Tübingen ihr Betreuungsangebot an die Verfügbarkeit des pädagogischen Personals anpassen, teil die Pressestelle der Stadt mit.

Wir wissen, dass die Situation weder für die Eltern noch für die Verwaltung einfach ist. Fakt ist, dass wir derzeit eine hohe Anzahl an offenen Stellen haben, aber keine Bewerberi. Das wird sich ad hoc auch nicht ändern. Aus diesem Grund schlägt die Stadtverwaltung eine Reduzierung des Betreuungsangebotes in Form von Änderungen der Öffnungszeiten vor. Damit wollen wir eine Verlässlichkeit schaffen mit der Familien im Alltag Planungssicherheit haben", sagt Bürgermeisterin Daniela Harsch. "Ich verstehe den Unmut der Eltern. Aber derzeit ist der Vorschlag der Stadtverwaltung die beste Lösung. Ich möchte betonen, dass keine Stellen abgebaut werden und sobald Personal da ist, das Angebot wieder angepasst wird." 

Die Stadtverwaltung hat ihre Vorschläge zur Angebotsreduzierung überarbeitet. Für die Umsetzung einer strukturellen Öffnungszeitreduzierung wurden folgende Grundüberlegungen getroffen. (pm)

  • Die größtmögliche Zahl von Kinder erhalten ein Platzangebot, auch wenn dies insgesamt eine Einschränkung der Öffnungszeiten der Angebote bedeuten kann.
  • Das Angebot der Mittagessensversorgung soll stabil bleiben.
  • Weiterhin sollen maximal zwei Öffnungszeitvarianten in einer Kita angeboten werden.
  • Es soll weiterhin Gruppen mit Frühbaustein geben.
  • In zwei Einrichtungen (insg. bis zu vier Gruppen) werden Öffnungszeiten bis 17.30 Uhr angeboten.
  • Außenstellen mit nur einer Gruppe werden stillgelegt (Ausnahme Bebenhausen).
  • Nachträglich in das Raumprogramm aufgenommene ½ Gruppen stellen temporär den Betrieb ein.
  • Gruppen mit hohem Sanierungsbedarf werden stillgelegt.

Mit den folgenden Ergänzungen:

  • Sämtliche freie Stellen stehen weiterhin im Stellenplan zur Verfügung.
  • Sollte sich auf der Grundlage des Anmeldeverfahrens herausstellen, dass der Bedarf bis 17 /17.30 Uhr in der Summe höher ist als das Angebot, wird die Verwaltung gezielt Personal suchen, um bedarfsgerecht weitere Plätze im Erweiterten Angebot zu schaffen.
  • Für Spätdienste in Kinderhäusern bis 17.30 Uhr sollen neue (und ggf. übertarifliche) Anreize geschaffen werden.
  • Betreuung durch Eltern an Nachmittagen nach Schließung der Kinderhäuser soll ermöglicht werden. Möglich ist, dass einem Elternverein die Räumlichkeiten vertraglich überlassen werden. Vereinsmitglieder könnten dann die Betreuung der Kinder übernehmen. Die Stadt lässt aktuell einen entsprechenden Mustervertrag und eine Mustersatzung zur Vereinsgründung ausarbeiten.