»Schöne Zeiten« bei der Reutlinger Altenhilfe

Antonela Maric hat mit 18 Jahren als Praktikantin bei der Reutlinger Altenhilfe begonnen und war »sofort Feuer und Flamme«. Nach einem Abstecher nach Ulm und einem Kind ist sie wieder zurück bei der RAH und inzwischen Pflegedienstleiterin. Als alleinerziehende Mutter lobt sie die Familienfreundlichkeit ihres Arbeitgebers: »Ich habe einen unbefristeten Festvertrag, arbeite Vollzeit und es läuft wunderbar.«

Die Kita-Kosten werden zu 50 Prozent übernommen, und als die Kitas Corona-bedingt verkürzte Öffnungszeiten hatten, sei es für alle selbstverständlich gewesen, dass sie früher nach Hause geht, so Maric. »Das hat mich wirklich berührt, denn das ist schließlich nicht überall so.« Arbeit bei der RAH sei von gegenseitiger Wertschätzung und einem guten Miteinander geprägt, so Maric. »Menschen stehen im Mittelpunkt – Bewohner und Mitarbeiter.«

Das 1976 gegründete Tochterunternehmen der Stadt Reutlingen beschäftigt rund 500 Mitarbeiter, hat 360 Pflegeplätze, einen ambulanten Pflegedienst und Betreuungsangebote, außerdem gibt es eine eigene Küche. Die Stadt hat die Altenpflege dezentralisiert: Statt einem großen Haus gibt es mehrere wohnortnahe, kleine Einrichtungen. »Mit den kleinen Häusern können sich Mitarbeiter und Bewohner gut identifizieren, und den Mitarbeitern macht es Spaß, einen eigenen Verantwortungsbereich zu haben, der trotzdem überschaubar ist«, erklärt Geschäftsführer Timo Vollmer. »Kennzeichnend für die RAH ist, dass Führungskräfte und Mitarbeiter an der Unternehmensentwicklung teilhaben können und sollen«, sagt Vollmer. »Strategische Themen werden gemeinsam entwickelt und entschieden, die RAH fördert die Einflussnahme gezielt. Dies wird durch eine sehr flache Hierarchie begünstigt.«

Viele Möglichkeiten für Quereinsteiger

Vollmer, der selbst vor 15 Jahren als Student der Sozialwirtschaft zur RAH gekommen ist, war Projektmanager bei der RAH, später Einrichtungsleiter, jetzt Geschäftsführer. "Es ist bezeichnend für die RAH, dass sich immer wieder neue Weiterentwicklungsmöglichkeiten ergeben", sagt Vollmer. Das sehe er auch bei den Mitarbeitern. Viele steigen als Quereinsteiger ein, qualifizieren sich und übernehmen gerne mehr Verantwortung. Sie können bei der RAH spannende Karrierewege einschlagen. Wir haben hier die unterschiedlichsten Lebensläufe", sagt Personalleiterin Christine Görzen.

Etwa den von Jürgen Ulbrich. Sein Start ins Berufsleben begann einst mit einer Maurerausbildung. Seit einem Praktikum vor gut zwanzig Jahren ist er bei der RAH, heute in der verantwortungsvollen Rolle einer Pflegedienstleitung. »Die Bewohner geben mir so viel Kraft für meinen Beruf – ich würde sogar sagen, dass uns die Älteren viel mehr zurückgeben, als wir ihnen geben«, sagt Ulbrich. »Es freut mich, wenn sie sich wohlfühlen – und sie sich dabei nicht nur als Bewohner fühlen, sondern zu Hause sind.« So vielfältig die Möglichkeiten bei der RAH sind, die Anforderungen an die Persönlichkeit der Mitarbeiter sind hoch. »Nicht jeder kann in diesem Bereich arbeiten, die RAH legt großen Wert auf Sozialkompetenz und Empathie«, erklärt Vollmer. Die Herausforderung bestehe darin, den Bewohnern, den Angehörigen und den Kollegen den positiven Aspekt der Arbeit, die schönen Seiten und den Spaß präsent zu halten. »Unser Slogan heißt ›Schöne Zeiten‹ – das gilt für Bewohner und Mitarbeiter«, erklärt Vollmer. »Unsere Führungskräfte und Mitarbeiter sind Menschen, die das weitergeben möchten.«