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SSV hadert gegen die Kickers mit der Chancenverwertung

Miftari trifft per Kopfball. SSV vergibt vor 6 350 Zuschauern drei glasklare Chancen

Marcel Avdic vergibt die allergrößte SSV-Chance. Patrick Auracher und Keeper Ramon Castellucci sind bereits ausgespielt.  FOTOS:
Marcel Avdic vergibt die allergrößte SSV-Chance. Patrick Auracher und Keeper Ramon Castellucci sind bereits ausgespielt. FOTOS: BAUR
Marcel Avdic vergibt die allergrößte SSV-Chance. Patrick Auracher und Keeper Ramon Castellucci sind bereits ausgespielt. FOTOS: BAUR

STUTTGART. Die Reutlinger Oberliga-Fußballer haben den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Im Jahresabschluss-Topspiel des baden-württembergischen Oberhauses verlor der SSV bei den Stuttgarter Kickers mit 0:1 (0:1) und überwintert auf Platz vier, lediglich zwei Punkte hinter Spitzenreiter SGV Freiberg. »Wir haben ein tolles Spiel abgeliefert und hätten den Platz als Sieger verlassen müssen«, sagte Reutlingens Sportlicher Leiter Giuseppe Ricciardi. »Wir brauchen in dieser Liga vor keiner Mannschaft Angst haben. Wir haben einen enormen Teamspirit und wollen noch stärker aus der Winterpause rauskommen«, formulierte Ricciardi im nächsten Atemzug eine Kampfbotschaft an die Konkurrenz.

»Für Oberliga-Verhältnisse war das auf schwer bespielbarem Platz ein extrem gutes Spiel«, urteilte Martin Braun, der Sportdirektor der Kickers. Extrem gut war auch die Kulisse. 6 350 Zuschauer pilgerten ins Gazi-Stadion. Zwei ehemalige Zweitligisten lieferten sich ein rasantes Duell vor einer Zweitliga-Kulisse.

Das Tor des Tages: Shkemb Miftari (Nummer 9) trifft per Kopf.
Das Tor des Tages: Shkemb Miftari (Nummer 9) trifft per Kopf. Foto: JoBaur
Das Tor des Tages: Shkemb Miftari (Nummer 9) trifft per Kopf.
Foto: JoBaur
»Wir haben ein tolles Spiel abgeliefert und hätten den Platz als Sieger verlassen müssen«

Das Tor des Tages erzielte Shkemb Miftari in der 30. Minute. Der 25-Jährige war nach einer Ecke von Michael Klauß per Kopfball erfolgreich. »Wir haben die Standards, bei denen die Stuttgarter stark sind, sonst gut verteidigt, aber dieses eine Mal nicht aufgepasst«, stellte Rus fest. Miftari wäre übrigens vor drei Jahren beinahe ein Reutlinger geworden. Der Offensivspieler war damals für den SSV in einigen Testspielen im Einsatz, wechselte aber zu Calcio Leinfelden-Echterdingen und landete über die Station FC Schalke 04 II im September bei den Kickers.

Miftari war in einer Phase erfolgreich, in der die »Blauen« nach einer starken SSV-Anfangs-Viertelstunde Oberwasser bekamen. Marcel Avdic hätte die Reutlinger in der zweiten Minute in Führung bringen können, scheiterte aber freistehend an Keeper Ramon Castellucci. Danach blieb der SSV am Drücker. Raphael Schneider setzte sich mit seinen Tempo-Dribblings mehrmals durch, traf aber im Abschluss stets die falsche Entscheidung. »Wir hätten diese Angriffe besser ausspielen müssen«, ärgerte sich Rus, »da hat die letzte Entschlossenheit gefehlt«. Kurz vor dem Seitenwechsel war Reutlingens Schlussmann Milan Jurkovic bei einem Freistoß von Klauß zur Stelle.

Teodor Rus schickt Dominic Sessa auf den Platz.
Teodor Rus schickt Dominic Sessa auf den Platz. Foto: JoBaur
Teodor Rus schickt Dominic Sessa auf den Platz.
Foto: JoBaur

Im zweiten Durchgang war Reutlingen über weite Strecken tonangebend. Und vergab zwei Riesenmöglichkeiten. »Das waren Tausendprozentige«, meinte der SSV-Fußball-Vorsitzende Michael Schuster. Nach Vorarbeit von Pierre Eiberger jagte Cristian Giles (56. Minute) den Ball freistehend am Gehäuse vorbei. Sechs Zeigerumdrehungen später gab’s die nächste Riesenchance. Avdic steuerte alleine in Richtung Kickers-Gehäuse, umkurvte Castellucci, schob aber den Ball nicht ins leere Tor, sondern ans Außennetz. In der Nachspielzeit wurde ein Schuss von Tim Schwaiger abgeblockt, ehe Ruben Reisig mit einem Kopfball aus fünf Metern am glänzend reagierenden Castellucci scheiterte. Die Kickers starteten in der zweiten Hälfte nur noch Konterangriffe. Einen Schuss von Leander Vochatzer klärte Tom Schiffel kurz vor der Linie und bei einem 20-Meter-Schuss von Valentino Stepcic war Jurkovic zur Stelle. »Uns fehlte das Quäntchen Glück«, sagte Giles. »Das war aber nur ein Spiel. Die Saison ist noch lang«, präsentierte sich auch der SSV-Torjäger kämpferisch. (GEA)