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Spur führt zu Petacchi

Zahl öffentlich gewordener verdächtiger Sportler im Blutdoping-Skandal hat sich auf 15 Athleten erhöht

Die UCI hat den  früheren Sprintstar Alessandro Petacchi wegen Doping-Verdachts vorläufig suspendiert. FOTO: DPA
Die UCI hat den früheren Sprintstar Alessandro Petacchi wegen Doping-Verdachts vorläufig suspendiert. FOTO: DPA
Die UCI hat den früheren Sprintstar Alessandro Petacchi wegen Doping-Verdachts vorläufig suspendiert. FOTO: DPA

AIGLE. Im Zuge der »Operation Aderlass« stehen Italiens Ex-Sprintstar Alessandro Petacchi und drei weitere Radprofis im Verdacht, Kunden des angeblichen Blutdoping-Netzwerkes um den Erfurter Sportarzt Mark S. gewesen zu sein. Wie der Weltverband UCI mitteilte, wurden auf Grundlage von Informationen der staatlichen Ermittlungsbehörden in Österreich neben Petacchi und der ebenfalls nicht mehr aktive Borut Bozic (Slowenien) auch Kristijan Durasek (Kroatien) und Kristijan Koren (Slowenien) suspendiert. Durasek fährt aktuell im Team von UAE-Emirates bei der Kalifornien-Rundfahrt, Koren trat für Bahrain-Merida beim Giro d’Italia, ehe er von seinem Team aus dem Rennen genommen wurde.

Nach Aufdeckung des Blutdoping-Skandals am 27. Februar mit Razzien in Erfurt und bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld sind damit bisher 15 Sportler bekanntgeworden, die in die Affäre verstrickt sein sollen. Dazu zählen die Radsportler Georg Preidler, Stefan Denifl (beide Österreich) und der ehemalige deutsche Profi Danilo Hondo. Er hat gestanden, bei Mark S. Blutdoping praktiziert zu haben. Hinzu kommen sieben Skilangläufer, zu denen auch der österreichische Whistleblower Johannes Dürr zählt. Außerdem steht der frühere deutsche Eisschnellläufer Robert Lehmann-Dolle unter Verdacht, die verbotene Methode genutzt haben. Nach Erkenntnissen der Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft München sollen 21 Athleten aus acht Ländern und insgesamt fünf Sportarten in den Fall verwickelt sein.

Nach Angaben der UCI soll Petacchi in den Jahren 2012 und 2013 Blut-Transfusionen erhalten haben. Der heute 45 Jahre alte vielfache Etappensieger beim Giro d’Italia, der spanischen Vuelta und der Tour de France bestreitet die Anschuldigungen. Er versicherte in der italienischen Zeitung "Corriere della Sera", nie in die Praxis von Mark S. "in Deutschland oder anderswo gegangen" zu sein und "noch nie eine Bluttransfusion" gehabt zu haben." (dpa)