PFULLINGEN. »Zum Glück haben wir keine Mini-Krise«, meinte Frank König nach dem Spiel ein wenig ketzerisch. Dem Spielleiter des VfL Pfullingen war aber auch die Erleichterung anzumerken. Die Fußballer des Landesliga-Spitzenreiters hatten das abgeschlagene Tabellenschluss FV 08 Rottweil glanzlos mit 3:0 (2:0) besiegt. Nach dem 0:3 eine Woche zuvor in Holzgerlingen, als die Mannschaft erstmals in dieser Saison kein Tor erzielt hatte, ist der heißeste Titelaspirant zurück in der Erfolgsspur.
Und deshalb hatte Trainer Michael Konietzny nach dem Schlusspfiff auch eine Überraschung parat. Seine Kicker bekamen für die Woche vor Ostern trainingsfrei, weil sie über die Feiertage auch spielfrei sind. Sie sollten »abschalten vom Fußball«, gab der A-Lizenz-Inhaber ihnen mit auf den Weg. Durchschnaufen.
Denn die sieben Wochen bis zum Saisonfinale am Samstag vor Pfingsten würden »noch intensiv genug« werden, so Konietzny. Das Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem ärgsten Widersacher SV Böblingen wird wohl nicht frühzeitig entschieden sein. Und deshalb war Spielleiter König natürlich auch erleichtert, dass es mit einem Sieg in die Auszeit geht.
Wenig offensive Alternativen
Es war ein Sieg der Marke »Hauptsache gewonnen«. Das sah auch der Pfullinger Erfolgstrainer so. »Vor einer Woche haben wir gut gespielt und verloren – jetzt war es umgekehrt«, berichtete Konietzny, der personell vor allem in der Offensive recht wenige Alternativen auf der Bank hatte. Der VfL war vor 150 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz im Volksbank-Stadion die klar spielbestimmende Mannschaft, verpasste es aber, mehr Tore zu schießen.
Von den sieben guten bis sehr guten Chancen vor dem Seitenwechsel wurden zumindest zwei verwandelt. Dominik Früh markierte nach einer Hereingabe des starken Matthias Dünkel mit dem 1:0 (26.) seinen 29. Saisontreffer. Kurz zuvor hatte der defensive Stabilisator Heiko Schall noch gefordert, das Tempo zu erhöhen. Dünkel belohnte sich für seinen guten Auftritt vor der Pause nach feiner Einzelleistung mit dem Tor zum 2:0 (42.).
Dann ließen sich die Hausherren einlullen und hatten Glück, dass der Rottweiler Sascha Mauch nur das Außennetz traf (51.). Nach einer Stunde übernahmen aber wieder die Pfullinger das Kommando. Von den nun folgenden acht Chancen, darunter ein Kopfball von Yasin Yilmaz an die Latte (67.), fand nur ein Distanzschuss des eingewechselten Marc Tiryaki-Zeeb das Ziel (90.). »In der zweiten Halbzeit waren wir zu schludrig«, meinte Torhüter Tim Becker trefflich. (GEA)