Logo
Aktuell Sport

Fast überall zufriedene Gesichter bei Volleyballern in der Region

Beim abrupten Saisonabschluss musste nur der Bezirksligist PSV Reutlingen in den Abstiegsapfel beißen

Urgestein Lea Gruschwitz sorgte bei der TSG Reutlingen während ihres Heimaturlaubs für spielerische Sicherheit. ARCHIVFOTO: LA
Urgestein Lea Gruschwitz sorgte bei der TSG Reutlingen während ihres Heimaturlaubs für spielerische Sicherheit. ARCHIVFOTO: LANGER
Urgestein Lea Gruschwitz sorgte bei der TSG Reutlingen während ihres Heimaturlaubs für spielerische Sicherheit. ARCHIVFOTO: LANGER

REUTLINGEN. Das sportliche Leben steht seit Wochen still, auch die Volleyballer mussten in allen Ligen kurz vor Saisonende die Reißleine ziehen und haben sich dann Anfang April auf eine Wertung der abgelaufenen Saison geeinigt. Für die Oberliga-Männer des TSV Eningen steht damit am Ende ein vierter Platz zu Buche, was Trainer Jonathan Schopp und seinen Spielern ein Lächeln auf die Lippen treibt.

»Wir haben praktisch über die gesamte Saison eine solide Leistung gezeigt, wobei der Anfang aufgrund von einigen Ausfällen holprig war und einige unnötige Niederlagen beinhaltet hat«, sagte Schopp im Rückblick, um zu betonen, dass sein Team dann in der Rückrunde aber bis auf die Schlappe gegen Tübingen sein wahres Leistungsniveau zeigte. »Gerne hätten wir uns in den restlichen beiden Saisonspielen noch um einen Platz verbessert, aber mit der Entscheidung die Saison abzubrechen und Auf- und Abstieg entsprechend zu werten, können wir gut leben.«

Nun sehnen sich alle natürlich nach einem Re-Start, betonte Schopp, »denn für einen Sportler gibt es nichts Schlimmeres, als zum Nichtstun verdammt zu sein. Da helfen auch Gymnastik, Ausdauerläufe oder Radtouren auf Dauer nicht, es fehlt einfach der Ball«. Alle hoffen, dass vielleicht in absehbarer Zeit wenigstens das Beachen wieder erlaubt wird, denn hier könnte man beim Zwei gegen Zwei am besten die Abstandsregeln einhalten.

Ähnlich ergeht es den Oberliga-Frauen der TSG Reutlingen. Nur mussten diese bis zum Klassenerhalt wirklich ein Husarenstück vollbringen, nachdem die Vorrunde ziemlich verkorkst war und Trainer Jan Grauel auf dem Spielfeld nur selten Grund zur Freude hatte. Seine Spielerinnen agierten zwar mit Leidenschaft und zeigten den etablierten Teams mehr als einmal die Zähne, doch leider blieb Zählbares aus, da man in der Endphase der Sätze oft die Nerven verlor.

Doch die Moral war intakt und, obwohl man als Tabellenletzter in die Rückrunde startete, glaubten alle an den Klassenerhalt. Zudem konnte man im Januar und Februar auf die Dienste von TSG-Urgestein Lea Gruschwitz zurückgreifen, die einen Heimaturlaub aus den USA dazu nutzte, ihr altes Team zu verstärken. Sie flößte der Mannschaft urplötzlich die Sicherheit ein, die man bis dahin vermisst hatte. Siege gegen Ellwangen, Ditzingen und Bad Waldsee und sogar gegen den Aufstiegsaspiranten Biberach brachten die TSG nicht nur auf den Relegationsplatz, sondern sogar in die Nähe des direkten Klassenerhalts.

Auch ohne Lea Gruschwitz zeigten die Achalmstädterinnen dann im entscheidenden Duell gegen den TSV Schmiden die neu gewonnene Siegermentalität und machten mit dem 3:1 alles klar. »Wie hätten gerne mit unseren treuen Fans eine Mega-Klassenerhaltsparty gefeiert, aber was nicht ist, kann ja noch werden«, sagte Kapitänin Dorothee Hunstein.

Sie erklärte weiter: »Die abgelaufene Saison hat ein enormes Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Mannschaft gezeigt. Auf jede Spielerin war Verlass, egal, wann und auf welcher Position der Trainer sie gebracht hat. Diesen Teamgeist und die spielerische Entwicklung wollen wir in die nächste Runde mitnehmen.«

Positiv schlossen auch die Landesliga-Frauen des TSV Eningen die Saison 2019/20 ab. Schon zur Hälfte der Saison zeichnete sich ab, dass mit Ochsenhausen und Volley Alb die Absteiger feststehen würden, sodass man sich darauf konzentrieren konnte, einen Relegationsplatz zu vermeiden. Dies gelang im Februar und Anfang März mit drei Siegen gegen Ochsenhausen, Volley Alb und den direkten Konkurrenten Eislingen eindrucksvoll. Somit blickt man nun gespannt auf die neue Saison und darauf, welche Mannschaften auflaufen werden und wann überhaupt wieder gespielt wird.

Mit einem lachenden und weinenden Auge blicken dagegen die Männer der zweiten und dritten Garde des TSV Eningen auf den Abbruch der Saison. »Wir hätten gerne die Aufstiegsrunde gespielt«, trauerte Trainer Markus Schwille von der »Dritten« der Möglichkeit nach über die Relegation doch noch den Sprung in die Landesliga zu schaffen. Allerdings hatten die Arbachtäler auch selbst durch eine Niederlagenserie Anfang des Jahres den direkten Aufstieg leichtfertig verspielt.

»Auf jede Spielerin war Verlass, egal, wann und auf welcher Position«

Nun bleiben sie ein weiteres Jahr in der Bezirksliga. Dieser gehört auch die »Zweite« an, die wenigstens noch rechtzeitig von einem Abstiegsplatz auf den Relegationsplatz gesprungen ist, diese aber nun nicht mehr spielen musste. »Wir haben uns mit den wechselnden Besetzungen schwergetan und hoffen, dass es nächste Runde konstanter wird«, freute sich Martin Bückle über das »Glückslos«.

Pech hatte hingegen der PSV Reutlingen, der als Tabellenletzter in der Bezirksliga zwar rechnerisch noch die Möglichkeit gehabt hätte sich zu retten, aber am Ende in den sauren Apfel des Abstiegs beißen musste. Nun gibt es einen Neuanfang in der A-Klasse, wo es wieder zu Lokalderbys mit dem VfL Pfullingen kommen wird. (rp)