PFULLINGEN. »Der Saisonstart war gut, wir haben Selbstvertrauen getankt, ich rechne uns gegen Aue etwas aus«, formuliert VfL-Kapitän Lukas List. »Wir spielen zu Hause, sind motiviert und haben nichts zu verlieren«, sagt Fabian Gerstlauer, der Trainer des Handball-Drittligisten VfL Pfullingen. Im Lager der Echazstädter herrscht nach zwei Siegen in den ersten beiden Spielen - dem 35:25 gegen den TuS Fürstenfeldbruck folgte ein 31:24 bei der SG Pforzheim-Eutingen - Optimismus pur.
Die Pfullinger treten am Samstag (20 Uhr) in der Kurt-App-Halle mit breiter Brust gegen den EHV Aue an. Aber alles andere als überheblich. »Die Favoritenrolle liegt klar beim Gegner«, betont Gerstlauer, schließlich ist der Zweitliga-Absteiger auch in der 3. Liga mit einem Profi-Team am Start. In den beiden ersten Saison-Begegnungen lief alles nach Plan. Zunächst setzte sich die Truppe von Trainer Philipp Braun in eigener Halle gegen Aufsteiger TG Landshut mit 34:24 und dann beim SV Kornwestheim mit 31:27 durch.
Viele überraschende Ergebnisse
Dass es für Aue zuletzt zu Hause gegen den TSV Neuhausen/Filder eine 29:30-Niederlage setzte, war nicht zuletzt deshalb überraschend, weil die Neuhäuser äußerst holprig in die Runde gestartet waren. »Ein herber Dämpfer zu einem frühen Zeitpunkt in der Saison. Dieses Spiel muss schnell ausgewertet und die richtigen Schlüsse gezogen werden, damit bereits im nächsten schweren Spiel beim VfL Pfullingen wieder alle Sinne geschärft sind«, war nach der Pleite gegen Neuhausen auf der Homepage des EHV Aue zu lesen. »An den ersten Spieltagen gab es zahlreiche überraschende Ergebnisse«, stellt Gerstlauer fest. Viele Mannschaften suchen noch ihren Rhythmus, sind noch nicht eingespielt.
Umso überraschender, dass der VfL Pfullingen nach dem größten Umbruch seit vielen, vielen Jahren glänzend aus den Startlöchern kam. »Wir sind auf einem guten Weg«, meint List, dennoch müsse man »noch abwarten, in welcher Tabellenregion wir uns bewegen können«.
Hafner übernimmt Verantwortung
»Mir ist das Kollektiv wichtig«, betont Gerstlauer immer wieder. Da dürfte es ihn gefreut haben, dass zuletzt in Pforzheim mit Tim Hafner ein Neuer Verantwortung übernahm und sich fünf Mal in die Torschützenliste eintrug. Gegen Fürstenfeldbruck kam der von der TSG Söflingen gekommene Rückraumspieler nur zu einem Kurzeinsatz.
Zu den auffälligsten Akteuren bei Aue zählt Jakub Stryc. Der Kreisläufer, zuletzt gegen Neuhausen neun Mal erfolgreich, spielte früher unter anderem für den HC Oppenweiler/Backnang. Großen Respekt hat Gerstlauer vor dem Regisseur des Heimatvereins von Jörg Hertwig (der ehemalige Sportliche Leiter kam 1990 von Aue zum VfL): »Sebastian Paraschiv ist der Denker und Lenker im Spiel von Aue und zudem torgefährlich. Ihm müssen wir das Leben schwer machen.« (GEA)

