REUTLINGEN. Das nächste Derby in der Handball-Verbandsliga (Staffel 3) steht bevor – und dabei treffen am Samstag zwei Verlierer vom Wochenende aufeinander. Nach einer eher schwachen ersten Halbzeit musste der VfL Pfullingen beim 22:29 (9:16) der SG Hofen/Hüttlingen den Vortritt lassen, die vor einer Woche schon bei der SG Ober-/Unterhausen beide Punkte (37:34) auf die Ostalb mitgenommen hatte. Die Lichtensteiner handelten sich nun beim Tabellenvorletzten TEAM Esslingen mit 33:39 (14:19) überraschend die nächste Niederlage ein.
Die SG OU agiert in diesem Oktober unter ihren Möglichkeiten und Ansprüchen. Und dabei hat die Mannschaft von Trainer Tobias Wild noch gar nicht gegen die Top 3 der Liga gespielt. Beim zweiten Esslinger Rundensieg mischte das OU-Team nur eine Viertelstunde lang auf Augenhöhe mit, geriet dann aber schnell mit fünf Toren ins Hintertreffen (11:16).
Vor allem der zehnfache Torschütze Florian Grauer hielt die SG trotz zwei vergebenen Strafwürfen (auch Max Hartl scheiterte einmal) zwar in Schlagdistanz, doch näher als zwei Tore, zuletzt beim 29:31-Rückstand in der 54. Minute, kamen die Gäste nicht mehr heran.
Die nahezu zweistündige Bus-Anreise aus der Aalener Ecke steckte den Spielern der SG Hofen/Hüttlingen nicht mehr in den Kleidern. Denn nach gerade mal 13 Minuten führten die Gäste bereits mit 8:2, nachdem sie einige Male locker durch die VfL-Abwehr spaziert waren. Die Pfullinger hingegen fanden zunächst kaum Mittel, die Flut an Gegentoren einzudämmen und leisteten sich außerdem zu viele Fahrkarten. Am Ende waren es 26, »darunter viele Freie«, wie Trainer Florian Möck betonte. Dazu zählten bis zur Pause obendrein zwei versemmelte Siebenmeter.
Dass die Mannschaft mehr kann, zeigte sie nach dem Seitenwechsel, als die Abwehr griffiger agierte. »Da habe ich eine kleine Weiterentwicklung gesehen«, sagte der VfL-Coach. Aber die Hypothek des Sieben-Tore-Rückstandes war definitiv zu hoch, um den Gegner noch in Gefahr bringen zu können. »Ich kann mit der Niederlage umgehen. Das ist ein Lernprozess. Wir müssen weiterarbeiten«, meinte Möck. Was gar nicht so einfach ist, denn ihm stehen in der Woche nur zwei Trainingseinheiten zu jeweils 1:15 Stunden zur Verfügung.
Durchatmen beim TSV Betzingen, der mit dem zweiten Saisonsieg die Rote Laterne abgab. Der Aufsteiger verwies den TSV Bad Saulgau mit 34:31 (16:14) in die Schranken. Erstmals in dieser Saison mit dem in München studierenden Leopold Heinzmann und wieder mit dem nunmehr voll einsatzfähigen Kjell Widmer setzten sich die Betzinger zunächst ab (15:9), doch die Gäste verkürzten. Der Aufsteiger legte immer wieder vor, aber die Bad Saulgauer blieben dran. Zu guter Letzt behauptete der TSV den Vorsprung, bei dem Rechtsaußen Tobias Lawitschka zehn Tore beisteuerte, darunter sieben Siebenmeter. »Wir haben das Tempo hochgehalten und in den entscheidenden Situationen die Nerven bewahrt«, sagte Trainer Jens Demel.
Völlig von der Rolle war die Spvgg Mössingen (Staffel 2) und muss bereits die dritte Niederlage in Folge verdauen. Beim unfassbaren 23:35 (6:16)-Debakel gegen TSF Ditzingen klappte fast nichts. Lediglich sechs Tore in der ersten Halbzeit sind eine schwache Ausbeute. (GEA)

