Logo
Aktuell Fussball

VfB Stuttgart beim 0:5 gegen den FC Bayern ohne Chance

Bei der 0:5-Niederlage des VfB Stuttgart egen den FC Bayern München sind Serge Gnabry und Robert Lewandowski nicht zu stoppen.

STUTTGART. Die große Hoffnung des VfB Stuttgart erwies sich in jeder Hinsicht als trügerisch. Gegen den FC Bayern München spielte die Mannschaft von Cheftrainer Pellegrino Matarazzo zwar irgendwie mit, für mehr kam sie aber nie infrage. Nach 90 Minuten gewann der Rekordmeister souverän mit 5:0 (1:0), dem VfB blieb am Ende die Ehre, dabei gewesen zu sein, aber die Punkte blieben an diesem Abend für die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann reserviert. Die Bayern spielten ihr Pensum herunter, nicht mehr als unbedingt notwendig, um den ehemaligen »Südgipfel« für sich zu entscheiden. Pflichtaufgabe erfüllt, die Treffer der »herbstmeisterlichen Lehrstunde« vor 750 Zuschauern markierten der überragende Serge Gnabry (40./53./75. Minute) und Robert Lewandowski (69./72. Minute).

»60 Minuten haben wir uns sehr teuer verkauft. Aber die Bayern haben eine unfassbare individuelle Qualität. Da muss man sich nicht schämen«, kommentierte Sportdirektor Sven Mislintat die einseitige Angelegenheit. »Wir haben eine erste Halbzeit auf Augenhöhe gespielt. Dann haben sie uns bestraft, aber so blöd es klingt: Es gibt viel Positives, woran wir wachsen können«, sagte Pellegrino Matarazzo. Nun denn, der ehemalige Assistent von Nagelsmann bei 1899 Hoffenheim hatte die Chancen seiner Mannschaft im Vorfeld keineswegs zurückhaltend beurteilt. Nach dem ersten Auswärtssieg der Saison beim VfL Wolfsburg ist in Stuttgart wieder Optimismus angesagt. Aber damit muss man ja nicht gleich auch gegen den Rekordmeister gewinnen.

Einseitige Begegnung

Joshua Kimmich fehlt weiter, auch Leon Goretzka und Corentin Tolisso traten die Reise erst gar nicht an. Jungstar Jamal Musiala brach gegen Mainz der Mittelhandknochen, er spielte mit einer Schiene in der Anfangsformation, aber am Ende dann doch keine dominierende Rolle. »Wenn wir nicht Fußball spielen, haben wir gegen die Münchner ohnehin keine Chance«, hatte Matarazzo vorher gesagt. Und so präsentierte sich die Mannschaft zunächst motiviert und ihre Chancen suchend. Ohne Furcht vor dem übermächtigen Gegner, eine unterhaltsame, aber vollkommen einseitige Begegnung – vom Anpfiff des Schiedsrichters Robert Schröder an.

Vom »Südgipfel« der Liga hatten die Verantwortlichen beim VfB in Erinnerung alter Zeiten gar nicht reden wollen, aber den Spieler des Rekordmeisters merkte man dann doch an, dass die vielen Begegnungen nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen sind, den Akteuren von Nagelsmann merkte man zunächst eine gewisse Zurückhaltung an.

Matarazzo vertraute auch gegen den Tabellenführer im Wesentlichen auf die Mannschaft, die in Wolfsburg einen sehr überzeugenden Eindruck hinterließ. Für den verletzten Offensivspieler Roberto Massimo rückte der defensive Marc Oliver Kempf wieder in die Mannschaft – man spielte schließlich nicht gegen irgendwen. Trotz aller taktischen Winkelzüge Matarazzos bestimmte der Rekordmeister jederzeit das Spiel. Im ersten Durchgang gab es eigentlich nur Chancen für den FC Bayern. Robert Lewandowski (5. Minute), Serge Gnabry (10.), Lewandowski (12.) und nochmals Gnabry (19.). Erst in der 25. Minute die erste Möglichkeit für den VfB. Nach Pass von Tanguy Coulibaly vergab Omar Marmoush kläglich. Für den verletzten Kingsley Coman kam dann Leroy Sané, und sofort nahm der Druck auf das Stuttgarter Tor zu. Sané vergab zunächst (30.), danach der Ex-Stuttgarter Benjamin Pavard mit einem Außenrist-Schuss (31.). In der 40. Minute war es dann soweit, Sané spielte den Ball in den Strafraum auf Gnabry, und der zirkelte den unhaltbar für Florian Müller in die lange Ecke zur verdienten Führung. Dennoch gab es für den VfB noch eine Chance zum Ausgleich. In der Nachspielzeit ließ sich Philipp Förster aber zu lange Zeit und nahm sich damit eine große Chance zum 1:1.

Im zweiten Durchgang ging der VfB Risiko, Matarazzo forderte mehr Druck auf das Tor von Nationaltorwart Manuel Neuer. Förster vergibt die nächste Ausgleichschance, wieder wartet er zu lange, so dass Neuer keine Mühe hat (48.). Der VfB versucht, mitzuspielen, aber die Chancen hat weiter der FC Bayern, das zweite Tor des überragenden Gnabry war die notwendige Folge. Und als Förster zwei weitere Möglichkeiten liegen lässt, hat Matarazzo ein Einsehen und bringt Silas und Chris Führich. Ohne Folgen. Danach fiel der VfB weitgehend auseinander, in der 69. Minute erhöhte Robert Lewandowski auf 3:0, drei Minuten später auf 4:0 und wiederum drei Minuten später Gnabry auf 5:0. Frohes Fest. (GEA)

Tabelle

Informationen zum Spiel

FC Bayern

VfB Stuttgart