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Union Berlin – VfB Stuttgart 2:1 – Kein Glück in der Alten Försterei

VfB Stuttgart
Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo vor einem Spiel. Foto: dpa/Gollnow
Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo vor einem Spiel.
Foto: dpa/Gollnow
BERLIN. Der Angriff auf Europa ist vorerst gestoppt. Der VfB Stuttgart verlor am 29. Spieltag mit 1:2 (0:2) beim 1. FC Union Berlin und bleibt weiter auf 39 Punkten sitzen. Der Traum von Europa ist noch nicht ausgeträumt, aber die Erfüllung wird bei fünf ausstehenden Spieltagen unwahrscheinlicher. Nach den Union-Toren von Grischa Prömel (20. Minute) und Peter Musa (44.) kam der Gegentreffer von Philipp Förster (49.) zwar schnell, der Ausgleich gelang in der menschenleeren Alten Försterei aber nicht mehr.

VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo musste in Berlin schweren Herzens auf Linksverteidiger Borna Sosa verzichten. Der Kroate hatte sich im Abschlusstraining eine Knieverletzung zugezogen, für ihn rückte erstmals Erik Thommy in die Startformation. Mittelstürmer Sasa Kalajdzic stand nach muskulären Problemen in Köpenick dagegen wieder zur Verfügung.

Matarazzo musste mehr umbauen als ihm lieb war. In der Abwehr spielten Konstantinos Mavropanos neben Waldemar Anton und Marcin Kaminski, der den gelbgesperrten Marc Oliver Kempf ersetzte, auf den Außenpositionen Pascal Stenzel auf der rechten und Thommy auf der linken Seite, Wataru Endo  im defensiven Mittelfeld neben Atakan Karazor.

Offensiv brachte Matarazzo erstmals wieder Daniel Didavi, der Regisseur spielt auf der linken Seite, rückte aber immer wieder in die zentrale Position, auf der rechten Seite Tanguy Coulibaly. Kapitän Gonzalo Castro, der nach Saisonende den VfB Stuttgart verlässt, man unterbreitete dem 33 Jahre alten Ex-Dortmunder kein Angebot mehr, saß in Berlin zunächst auf der Tribüne und machte dabei ein Gesicht, das man keineswegs als zufrieden definieren konnte.

Beide Mannschaften agierten aus einer stabilen Defensive, Vorteile für den einen oder anderen ergaben sich zunächst nicht. Beide Clubs haben weiter die Chance auf die Qualifikation für die Europa Conference League. Chancen blieben Mangelware, die erste Möglichkeit für den VfB hatte in der 16. Minute Didavi nach einer Kopfballvorlage von Kalajdzic, sein Schuss ging aber über das  Tor.

Nur vier Minuten später dann die Führung für Union. Thommy passte auf der linken Seite nicht auf, Christopher Trimmel lief mit dem Ball bis zur Grundlinie, seine Flanke verwandelte Grischa Prömel – der kommt aus Esslingen und spielte in der Jugend für die Stuttgarter Kickers –   mit seinem dritten Saisontor in der 20. Minute zur überraschenden Führung. Die Stuttgarter Abwehr wirkte bei diesem Treffer ziemlich unsortiert. Von diesem Moment an spielte Union mit einem leichten Übergewicht. Der Ex-Stuttgarter Christian Gentner, einziger Spieler in der Alten Försterei, der vor zwei Jahren auf Stuttgarter Seite beim 0:0 in der Relegation den Weg in die 2. Bundesliga antreten musste, spielte bei Union von Beginn an.

Kalajdzic hatte es gegen die Abwehrformation der Berliner mit Marvin Friedrich, Robin Knoche und Nico Schlotterbeck sehr schwer, die gesamte Berliner Mannschaft wirkte ballsicherer und präsenter in den Zweikämpfen. In der 32. Minute verpasste Schlotterbeck nach einem Freistoß von Max Kruse per Kopf das zweite Tor für Union. Aber Berlin  blieb die spielbestimmende Mannschaft, in der 44. Minute dann das 2:0, als sich Kruse im Zweikampf behauptete, der Ball kam zu Trimmel und dessen erneut scharfe Flanke erreichte Peter Musa, der keine Mühe hatte, den Ball über die Linie zu befördern, keine Chance für Gregor Kobel. Union-Torwart Andreas Luthe blieb auf der Gegenseite weitgehend beschäftigungslos.

Matarazzo reagierte in der Halbzeit und brachte Mateo Klimowicz (für Coulibaly), Philipp Förster (für Didavi) und Roberto Massimo (für Stenzel), um mehr Druck auf das Berliner Tor zu überzeugen. Ein geschickter  Schachzug, schon vier Minuten nach Wiederanpfiff gelang Förster mit seinem zweiten Saisontor der Anschlusstreffer nach meisterhafter Vorarbeit von Kalajdzic. Die Stuttgarter spielten jetzt mit, kamen zu mehr Chancen. Die größte hatte allerdings Kruse auf der Gegenseite völlig freistehend, sein Kopfball ging in der 73. Spielminute aber über das Tor. Sechster Heimsieg für Union, fünfte Auswärtsniederlage für Stuttgart.

Sportdirektor Sven Mislintat fungierte in Berlin als Delegationsleiter. Nachdem Rainer Mutschler in der VfB-Geschäftsstelle positiv getestet worden war, mussten auch Präsident Claus Vogt und der Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger in Quarantäne. Keine Reise nach Berlin. (GEA)