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Spätes Gegentor von Reus: VfB Stuttgart verliert 1:2 gegen Borussia Dortmund

Der VfB Stuttgart zeigt gegen Borussia Dortmund viel Biss, verliert aber wegen eines späten Treffers vom Marco Reus mit 1:2. Stuttgarts Roberto Massimo gleicht hatte zuvor die BVB-Führung durch Donyell Malen ausgeglichen

Borussia Dortmund - VfB Stuttgart
Torschütze für den VfB Stuttgart: Roberto Massimo (rechts um Duell mit Dortmund Thorgan Hazard Foto: Bernd Thissen/dpa
Torschütze für den VfB Stuttgart: Roberto Massimo (rechts um Duell mit Dortmund Thorgan Hazard Foto: Bernd Thissen/dpa

DORTMUND. Das Bollwerk im Ruhrpott hat bis zur 85. Minute gehalten. Als der Punktgewinn vor 57900 Zuschauern im Dortmunder Theater der Träume für den VfB Stuttgart fast perfekt war, entschied Nationalspieler Marco Reus mit seinem Tor zum 2:1 (0:0) am Ende doch noch für den unmittelbaren Titelkonkurrenten des FC Bayern München. Pech für den VfB Stuttgart – Glück für Borussia Dortmund, in der Fußball-Bundesliga bleibt es spannend. Vor der Entscheidung durch Reus hatte Donyell Malen in einem Kampfspiel die Dortmunder Führung erzielt, die Roberto Massimo für die Stuttgarter ausglich. Vor einem Jahr hatte der VfB noch ein triumphales 5:1 in Dortmund gefeiert.

In der Abwehr spielte Waldemar Anton zentral, daneben Hiroki Ito und Konstantinos Mavropanos, Marc Oliver Kempf wurde weiter geschont. Das defensive Mittelfeld bildeten Atakan Karazor und Kapitän Wataru Endo, offensiv entschied sich Cheftrainer Pellegrino Matarazzo für Orel Mangala, auf den Außenpositionen Borna Sosa und Roberto Massimo, die bei Dortmunder Dauerdruck aber mehr mit Defensivaufgaben beschäftigt waren. In der ersten Reihe mühten sich Tanguy Coulibaly und Philipp Förster um Chancen – zunächst mit überschaubarem bis gar keinem Erfolg.

Borussia legte los wie die Feuerwehr und versuchte, früh das Spiel zu entscheiden. Stuttgart wehrte sich – und die Dortmunder, die eigentlich durch die Niederlage des Titelkonkurrenten FC Bayern zu 1.000 Prozent hätten motiviert sein müssen, fanden nur schwer ihre Linie, ehe sie sie Mitte des ersten Durchgangs verloren. Wieder mit Raphael Guerreiro, mit Donyell Malen, Jude Bellingham, Thorgan Hazard, Marco Reus und Julian Brandt, eine Formation, die die Stuttgarter an die Wand hätte spielen müssen. Aber nichts dergleichen, mit zunehmender Spieldauer wurde das Angriffsspiel der Dortmunder immer konfuser, vor allem Nationalspieler Brandt läuft weiter meilenweit seiner Form hinterher. Chancen blieben Mangelware, ein Schuss von Reus ging knapp am Tor vorbei (7. Minute), ein Kopfball von Malen (13.) und ein Schuss von Hazard (37.) auch, nicht einmal wurde VfB-Torwart Florian Müller ernsthaft geprüft.

Der VfB stand im ersten Durchgang sicher in der Defensive, aber nach vorne hatte die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo, der vom Dortmunder Stadionsprecher Norbert Dickel einmal mehr als Matarazzo Pellegrino vorgestellt wurde, fast gar nichts zu bieten. Förster war ebenso überfordert wie Coulibaly, obwohl ausgerechnet der in der 38. Minute eine hundertprozentige Chance zur Führung hatte, der ehemalige Stuttgarter Kollege Gregor Kobel aber sensationell reagierte und die durchaus mögliche Stuttgarter Führung verhinderte.

65 Prozent Ballbesitz reichten dem BVB nicht,um noch mehr Druck auf das gegnerische Tor zu entfalten. Alle statistischen Daten sprachen für BVB, allein, das Tor trafen sie nicht. Zu wenig fiel den Profis von Trainer Marco Rose vor dem Tor von Müller ein, immer wieder durchkreuzten die aufmerksamen Stuttgarter Abwehrspieler die allerdings auch sehr durchschaubaren Züge des Gegners.

Matarazzo änderte seine Formation in der Pause zunächst nicht. Dortmund blieb spielbestimmend, ohne jedoch zunächst wirklich gefährlich werden zu können. Trotzdem war die Führung nur eine Frage der Zeit, in der 56. Minute nahm sich Malen von der Strafraumgrenze ein Herz und ließ Müller mit einem Flachschuss ins linke untere Eck zum 1:0 keine Abwehrchance. Wer jetzt einen Sturmlauf des BVB erwartet hätte, lag aber komplett falsch, der VfB spielte weiter mit – und suchte seine Chance. In der 61. Minute scheiterte Anton mit einem Klasse-Schuss, aber nur zwei Minuten später spielte Karazor präzise in die Schnittstelle auf Roberto Massimo, der Kobel keine Chance ließ. Ein Ausgleich wie aus heiterem Himmel.

Rose hatte danach ein Einsehen mit dem glücklosen Brandt und brachte Steffen Tigges, Matarazzo wechselt Nikolas Nartey, Alexis Tibidi und Daniel Didavi ein. Manuel Akanji traf die Querlatte (67.), und als alles nach einem Punktgewinn der Stuttgarter beim Titelkandidaten aus dem Ruhrpott aussah, entschied Marco Reus die Begegnung. Angesichts der Personalprobleme der Stuttgarter eine Mut machende Leistung, auch wenn die Offensivprobleme weiter gravierend sind. (GEA)