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Leipzig vorerst Tabellenführer: Sieg bei heimschwachem VfB Stuttgart

Der VfB kann auch im neuen Jahr seine Heimschwäche nicht ablegen. Gegen RB Leipzig gelingt vor allem im Angriff keine überzeugende Partie. Die Gäste ziehen zwischenzeitlich an die Tabellenspitze.

VfB Stuttgart - RB Leipzig
Leipzigs Dani Olmo (M) bejubelt sein Tor. Foto: Tom Weller/dpa
Leipzigs Dani Olmo (M) bejubelt sein Tor. Foto: Tom Weller/dpa

STUTTGART. RB Leipzig hat zumindest für eine Nacht die Tabellenführung der Fußball-Bundesliga übernommen. Die Sachsen setzten sich am Samstag mit 1:0 (0:0) beim VfB Stuttgart durch und verpassten den Schwaben inmitten ihrer vereinseigenen Führungskrise auch sportlich einen Dämpfer.

Spaniens Nationalspieler Dani Olmo (67. Minute) sorgte per Direktabnahme für den verdienten Sieg der Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann, die nun einen Punkt Vorsprung auf den FC Bayern hat. Allerdings würde den Münchnern am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) gegen den FSV Mainz 05 schon ein Remis reichen, um wieder an RB vorbeizuziehen.

»Es war ein prima Spiel, wir haben verdient gewonnen«, freute sich Leipzigs Torschütze Olmo. Doch sein Coach Julian Nagelsmann haderte nach dem Sieg auch mit der mangelnden Chancenverwertung. »Aber es war natürlich ein verdienter Sieg«, sagte er bei Sky.

Die Stuttgarter bleiben damit weiter ohne Heimsieg in dieser Saison und rutschten auf den elften Tabellenplatz ab. Zudem kassierte nur der 1. FC Köln im eigenen Stadion bislang mehr Gegentore als Stuttgart. »In der ersten Halbzeit waren wir auf Augenhöhe«, sagte Gonzalo Castro. »Aber Leipzig ist eine Topmannschaft, und ich denke, sie werden sehr, sehr lange oben mitspielen«, fügte er hinzu.

Halbwegs positive VfB-Nachrichten hatte es nur vor dem Anpfiff gegeben. In einem überraschenden Gespräch vor dem Spiel waren Vorstandschef Thomas Hitzlsperger und Präsident Claus Vogt in ihrem heftigen Streit einen Schritt aufeinander zugegangen.

Beide verfolgten die Partie sogar nebeneinander auf der Tribüne. Von einem »Gespräch unter Männern«, schrieb Vogt auf Twitter. »Waren nicht die besten Tage, die hinter uns liegen aber das heutige Gespräch mit @clausvogt1893 stimmt mich zuversichtlich, dass wir die anstehenden Aufgaben im Sinne des VfB lösen«, verkündete wiederum Hitzlsperger über seinen Twitter-Kanal.

Anschließend sahen beide zunächst ein Spiel, das einige Minuten brauchte, um Schwung aufzunehmen. Brenzlig wurde es das erste Mal nach 21 Minuten, als VfB-Verteidiger Pascal Stenzel Leipzigs Emil Forsberg im Strafraum foulte. Zum anschließenden Elfmeter trat der schwedische Nationalspieler selbst an - und scheiterte an Torwart Gregor Kobel, der den Ball mit seinem rechten Bein an die Unterkante der Latte lenkte. Dennoch war Kobel am Ende enttäuscht: »Wir haben es heute nicht verstanden, genügend Druck aufzubauen.« Damit fanden nun bereits zwei der vergangenen drei Leipziger Strafstöße nicht den Weg ins Tor.

»Das Fazit ist positiv. Aber wir hätten uns viel eher belohnen müssen«, resümierte der Leipziger Willi Orban. »Jetzt freuen wir uns auf die kommenden Wochen.«

Beide Mannschaften traten etwas ungewohnt jeweils mit einer Viererkette und äußerst kompakt an, weshalb die Partie zunächst weitgehend ohne spektakuläre Höhepunkte blieb. Erst nach der Pause wurde Leipzig auch chancentechnisch stärker. Amadou Haidara (47.) und Forsberg (48.) vergaben zunächst beste Gelegenheiten, erst Olmo machte es besser. Eine Flanke von Angeliño fälschte Stenzel zwar noch per Kopf ab, doch der Ball landete beim Spanier am langen Pfosten, und Olmo beförderte ihn aus wenigen Metern ins Tor. Stuttgart dagegen blieb diesmal überraschend harmlos. Die größte Chance vergab der vorgerückte Verteidiger Waldemar Anton (86.), der frei vor dem Tor am stark reagierenden RB-Keeper Peter Gulacsi scheiterte. (dpa)