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Ginczek beschert VfB Stuttgart hart erkämpftes Remis

Die Fußballer des Bundesligisten VfB Stuttgart bieleb zum achten Mal in Folge ungeschlagen und können mit dem 1:1 (1:1)-Unentschieden gegen den Hamburger SV vor 58.826 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena gut leben.

Daniel Ginczek
Foto: Eibner
Foto: Eibner

Wenn auch einige Spieler die Punkteteilung kurz nach dem Abpfiff sicherlich etwas zähneknirschend hinnahmen, stimmt der Blick auf 38 Punkte und Platz acht in der Tabelle optimistisch. Auch wenn aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung in Durchgang zwei mehr drin gewesen wäre, wurde die Mannschaft bleibt unter Cheftrainer Tayfun Korkut am Ostersamstag nach dem Schlusspfiff von ihren Fans in der Cannstatter Kurve mit anerkennendem Applaus verabschiedet.

»In der ersten Halbzeit haben wir zu passiv agiert, wir haben im Mittelfeld keinen Zugriff bekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann ein stabiles und solides Spiel gemacht. Mit mehr Risiko und Willen hätten wir das Spiel auch auf unsere Seite ziehen können. Positiv ist aber, dass wir unsere Serie ausgebaut haben«, sagte Kapitän Christian Gentner.

Ähnlich wie schon vor ein paar Wochen beim Spiel in Köln verschlief der VfB die erste halbe Stunde und fand kaum ins Spiel. Ihre Offensivbemühungen machte sich die Mannschaft mit dem roten Brustring durch viele kleine Abspiel- und Stoppfehler selbst zunichte. Daniel Ginczeks Treffer zum 1:1-Ausgleich kurz vor der Pause (44.) ging nach dem durchwachsenen Beginn in Ordnung. Es war der 100. Bundesliga-Heim-Treffer der Stuttgarter gegen die Hanseaten.

Erst in der zweiten Hälfte stellten die Hausherren die Defensive des HSV vor größere Probleme. Es entwickelte sich dann ein teils offener Schlagabtausch, bei dem der VfB jedoch mehr Aufwand betrieb und aufgrund eines deutlichen Chancenplus dem Siegtreffer näher war. Am Ende blieb die Belohnung für eine couragierte Schlussphase aber aus, auch weil bei zahlreichen Angriffen die zuletzt so hohe Effizienz im Abschluss fehlte.

Während Korkuts Team damit auch zum achten Mal in Folge ungeschlagen blieb, wartet der Hamburger SV nun schon seit 15 Spieltagen auf einen Sieg und war vor zwei Wochen erstmals in dieser Saison auf den 18. Platz abgerutscht. Mit einem Sieg gegen den HSV wäre für den VfB in zweierlei Hinsicht ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Klassenerhalt möglich gewesen: Zum einen wäre damit die 40-Punkte-Marke erreicht. Zum anderen hätten die Stuttgarter dann in den letzten sechs Saisonspielen vom HSV nicht mehr eingeholt werden können.

Im Vergleich zum 2:1-Sieg beim SC Freiburg vor zwei Wochen musste Korkut seine Startformation auf einer Position umstellen. Andreas Beck war aufgrund seiner fünften gelben Karte gegen den HSV gesperrt. Für ihn rückte Benjamin Pavard auf die rechte Abwehrseite. Dessen Platz in der Innenverteidigung nahm Marcin Kaminski ein. Timo Baumgartl stand wie schon zuletzt gegen Leipzig und Freiburg wegen seiner leichten Gehirnerschütterung nicht im Aufgebot.

Der VfB hat seine Erfolgsserie auf nunmehr acht Spiele ohne Niederlage ausgebaut – dennoch zeigte sich Korkut am Sonntagmorgen selbstkritisch: »Vor allem in der ersten Halbzeit war es kein gutes Spiel von uns. Man hat gesehen, dass es gegen keinen Gegner in der Bundesliga ein Selbstläufer wird und die kommenden Gegner werden auch nicht leichter.« Auch in der Umstellung seiner eingespielten Abwehrkette aufgrund der Gelbsperre von Beck wollte der VfB Cheftrainer keine Ausrede suchen.

Man dürfe weder alles schön- noch schlechtreden. Korkut, der am morgigen Ostermontag seinen 44. Geburtstag feiert, konnte der Punkteteilung gegen den HSV durchaus auch Positives abgewinnen. »Die Mannschaft hat sich in der zweiten Hälfte klar gesteigert. Wir haben wieder ein Spiel gedreht, sind trotz des Rückstandes und der Unruhe in der Anfangsphase nicht auseinandergebrochen, sondern zurückgekommen.« Zum Schluss habe man bei einer Handvoll Tormöglichkeiten die letzte Konsequenz und Effizienz im Abschluss vermissen lassen. »Wenn wir die konsequenter zu Ende spielen, wären auch drei Punkte drin gewesen.« (GEA)